In dem Labor im chinesischen Wuhan, das als Brutstätte des Covid-19-Erregers verdächtigt wird, ist offenbar doch mit amerikanischen Steuergeldern Virenforschung betrieben worden. Dies gab der stellvertretende Direktor der National Institutes of Health (NIH), Lawrence Tabak, vor dem US-Kongress zu. Mit US-Hilfe sei am Wuhan Institute of Virology Gain-of-function-Forschung finanziert worden. Diese kontroverse Forschung, mit der die Ansteckungsgefahr von Erregern erhöht wird, habe in den Jahren vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie stattgefunden, berichtet die New York Post.

Das Eingeständnis kam, nachdem Beamte des öffentlichen Gesundheitswesens wie Tabak und der damalige «Corona-Papst» Anthony Fauci vom National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) vier Jahre lang eine Beteiligung der USA an dem Vorhaben bestritten hatten.

Tabak fügte hinzu, dass viele Labore in allen Teilen der Welt Gain-of-function-Forschung durchführten. Diese sei zwar nicht reguliert, stelle aber für niemanden eine Bedrohung dar. Bryce Nickels, Professor für Genetik an der Rutgers University und Mitbegründer der Gruppe Biosafety Now, kritisierte Tabaks Aussage als «semantische Manipulation». Tabak wolle die Verantwortung für riskante Forschungen von sich schieben, die Pathogene mit dem Potenzial für Pandemien schaffen könnten.

In einer Anhörung im Oktober 2021 hatte Tabak dem Kongress mitgeteilt, dass das NIH ein «begrenztes Experiment» am Wuhan Institute of Virology finanzierte, bei dem getestet wurde, ob «Spike-Proteine von natürlich vorkommenden Fledermaus-Coronaviren, die in China zirkulieren, in einem Mausmodell an den menschlichen ACE2-Rezeptor binden können». Er beschrieb es jedoch nicht als Gain-of-function-Forschung, erwähnte aber, dass Ecohealth Alliance es versäumt hatte, zu berichten, dass die mit Sars- und Mers-Viren modifizierten Fledermaus-Coronaviren 10.000 Mal infektiöser gemacht wurden. Dies habe gegen die Bedingungen verstossen, an die eine Zahlung der amerikanischen Unterstützung geknüpft war.

Die Untersuchung des Sonderausschusses des Repräsentantenhauses zur Coronavirus-Pandemie geht weiter.