Es ist eine Tat, wie man sie sich schlimmer kaum vorstellen kann: Im französischen Annecy sticht ein syrischer Asylbewerber auf mehrere Menschen ein. Darunter vor allem Kleinkinder. Ein Video, das sich in den sozialen Medien verbreitet, dokumentiert die abscheuliche Tat, zeigt unmittelbar, wie der Täter ohne jede Hemmung auf ein Kind in einem Kinderwagen einsticht.

Fassungslos blickt Europa auf diese Bilder.

Staatspräsident Macron spricht von einem Schock. Aber was wird wirklich gegen diesen Wahnsinn unternommen, der sich auch in Deutschland zunehmend ausbreitet? Reichen blosse Anteilnahme und warme Worte noch aus, um die Bevölkerung hier wie dort zu beruhigen, oder müssten nicht endlich Taten daraus folgen?

Auch die aktuellen Reformbestrebungen des Asylrechts im Rahmen einer gemeinsamen europäischen Lösung würden Fälle wie den in Frankreich nicht verhindern. Die geplanten Verschärfungen gelten nicht für Menschen aus Syrien und Afghanistan, sondern zielen zuvorderst darauf ab, die Anzahl der allein reisenden Männer aus Herkunftsländern mit einer Anerkennungsquote von unter 20 Prozent zu reduzieren. Und selbst hier spricht sich die deutsche Bundesregierung noch für Ausnahmen und gegen eine «europäische Abschottung» aus.

Eine Umfrage aus dem April ergab, dass Macron eine Stichwahl gegen Le Pen aktuell verlieren würde. In Deutschland steht die AfD kurz davor, die 20-Prozent-Marke zu überschreiten. Sie wäre dann nach der CDU die zweitstärkste Partei.

Es scheint, dass auch in den «asylfreundlichen» Ländern Europas immer mehr Menschen genug von der Ohnmacht der Politiker haben. Sie verlangen mehr als nur eine Reduzierung des Zustroms, sondern eine grundsätzliche Kehrtwende in der Asyl- und Migrationspolitik.