In den Annalen der Popkultur gibt es wohl keine intensivere Rivalität als die zwischen Paul McCartney und John Lennon, den genialen Köpfen hinter den legendären Beatles. Diese kulturelle Zäsur spaltet die Fangemeinde bis heute – auf der einen Seite die Anhänger des experimentellen Idealismus von Lennon, auf der anderen die Fans der unvergänglichen Melodien des sensiblen Individualisten McCartney.
Es sind diese zwei Ikonen der Musikgeschichte, die mit ihren künstlerischen Divergenzen die gesellschaftliche Polarisierung der heutigen Zeit vorwegnehmen.
Die 1960er Jahre, geprägt von kulturellen Umbrüchen und politischem Aktivismus, lieferten den Nährboden für die musikalische Revolution der Beatles. Die Spannungen zwischen Lennon und McCartney waren allgegenwärtig. Der Dokumentarfilm «Let It Be» von 1970 gibt einen Einblick in die aufgeladene Atmosphäre während der Aufnahmen des gleichnamigen Albums.
Innerhalb der Band kristallisierten sich zwei Pole heraus – hier der exzentrische Visionär John Lennon, der zusammen mit Yoko Ono mit «Bed-ins for Peace» für Provokationen sorgte, und dort der introvertierte Paul McCartney, der mit unvergleichlichem Songwriting die Beatles zu einer der grössten Bands aller Zeiten machte.
Lennon setzte früh auf politischen Aktivismus, und seine Songs wie «Give Peace a Chance» und «Imagine» wurden zu Hymnen der Friedensbewegung. Am anderen Ende des Spektrums bewegte sich Paul McCartney, dessen Kompositionen wie das melancholische «Yesterday» oder «Eleanor Rigby» vom Glauben an das Bewährte und Traditionelle zeugen. McCartney verlieh den Beatles jene Zeitlosigkeit, die ihre Musik von der Aufgeregtheit des Zeitgeistes abhob.
Der Zwist zwischen Lennon und McCartney erscheint heute in einem neuen Licht. Für die bewegte Jugend der Gegenwart wäre Lennon zweifellos ein Held und unnachgiebiger Anführer. McCartney hingegen – quasi als Gegenstimme zur schrillen Woke-Bewegung – würde als Befürworter der individuellen Freiheit und kulturellen Vielfalt betonen, dass wirklicher Wandel von unten kommt, von persönlichen Handlungen und gegenseitigem Verständnis.
In einem Song waren sich Lennon/McCartney jedoch einig: «All You Need Is Love». Die Botschaft der Liebe, die über persönliche und politische Differenzen hinausgeht, gilt als versöhnlicher Moment der Bandgeschichte. Sie ist ein Relikt aus einer Zeit, als Cancel-Culture noch als unvorstellbar erschien.
Die Beatles waren als Popgruppe in einer Sackgasse gelandet. Der Ruhm hat die Beatles gekillt. Öffentliche Auftritte waren nicht mehr möglich, die Sicherheit nicht mehr zu gewährleisten. In den Stadien übertönte das Gekreische die Musik der Band. Diese konnten ihre eigene Musik nicht hören, so ein Lärm herrschte. Bei Ihrer Trennung waren sie schon 4 Jahre nicht mehr öffentlich aufgetreten (außer das Rooftop-Konzert). Der öffentliche Auftritt bis zum Exzess war aber ihr Fundament gewesen.
Der grosse Arbeiter bei den Liverpoolern war Macka. Wie Jagger bei den Stones.
Frieden und individuelle Freiheit liegen leider nicht mehr im Trend der heutigen Generation. Diese Bengel sorgen sich vor allem um das Klima und andere Gefahrenherde und fordern eine starke Obrigkeit die sie schützt vor diesen Gefahren auch auf Kosten ihrer Privatsphäre, ihrer Meinungsfreiheit und ihrem Recht auf körperliche Unversehrtheit.