Der Aargau, als Wasserschloss und AKW-Standort der Schweizer Energiekanton schlechthin, liest der irrlichternden Energieministerin Sommaruga gehörig die Leviten.

Man erwarte von Bern nicht nur eine aktive Führungsrolle im Hinblick auf die Mangellage bei Strom und Gas; zwingend sei auch eine Bundesgrundlage, damit das Notrecht angewendet werden könne: «Wenn eine solche rechtliche Basis geschaffen ist, kann der Kanton Aargau in Absprache mit der Standortgemeinde mögliche und nötige Bau- und Betriebsbewilligungen für ein Reservekraftwerk rasch erteilen.»

Im Visier steht ein Reservekraftwerk in Birr.

Dort betreibt die Firma Ansaldo bereits jetzt eine Anlage für neue Gasturbinen, die im Testbetrieb mehr Strom produziert als die beiden Atomreaktoren im Kernkraftwerk Beznau.

Falls das Gas knapp wird, könnte das Kraftwerk mit Öl betrieben werden.

Der Aargau wäre wegen der von der Aargauer alt Bundesrätin Leuthard kurzsichtigen Energiestrategie von der verursachten absehbaren Misere selbst stark betroffen. Darum sagt der zuständige Regierungsrat Stephan Attiger, man wolle «auf nationaler Ebene wichtige Beiträge zur Lösung der anstehenden Herausforderungen und Probleme leisten».

Bloss: Der Aargau, immerhin einer der Haupteigentümer der Axpo, des wichtigsten nationalen Stromproduzenten, vergisst im Angebot nach Bern auch einen deutlichen Hinweis auf die Unverzichtbarkeit der Kernkraft.

Beznau 1 + 2 sowie Leibstadt sorgen schon heute wesentlich dafür, dass bei uns das Licht nicht schon zeitnah ausgeht. Dass die Kernenergie auch bei der Stromproduktion günstiger für das Klima ist als die unzureichenden, neuen erneuerbaren Energien wäre ein weiterer Trumpf im Argumentarium des Energiekantons: Die Aufhebung des Rahmenbewilligungs-Verbotes und die Bereitstellung neuer Kernenergie mit Reaktoren der Generation III/IIIa ist unumgänglich wie deren Subventionierung – dann wäre wohl auch die Axpo hurtig bereit, wieder mehr im In- statt wie derzeit im Ausland in die Energieproduktion zu investieren.