Ab in die dritte Reihe! Prinz Harry wurde bei der Krönung seines Vaters strafversetzt, während Bruder William mit Frau Kate und den Kindern ganz vorne sassen.
Das erinnert an grässliche «Super Nanny»-Methoden. Die RTL-Gouvernante beorderte einst Kinder, die ihrer Meinung nach unartig waren, auf die sogenannte «stille Treppe». Eine Massnahme, um sie für ihr «Vergehen» zu bestrafen. Sie hatte auch sonst keine Skrupel, Kinder zu demütigen.
Auch König Charles III. ist gnadenlos in seiner Vaterrolle. In der Beziehung zu seinem Zweitgeborenen herrscht Eiszeit. Der Grund: Harry veröffentlichte via Biografie und Netflix-Doku Familien-Interna, die dem Königshaus nicht gerade schmeichelten. Allein: Rechtfertigt das royalen Dauer-Groll und knallharte Ausgrenzung?
Charles hätte die massenmedial befeuerte Krönungszeremonie für eine grosse Versöhnungsgeste nutzen können. Gemäss dem Bibelgleichnis vom verlorenen Sohn, wonach ein Kind immer zu seinem liebenden Vater zurückkehren kann, egal, was vorgefallen ist – der christliche Rahmen war in der Westminster Abbey ohnehin gegeben. Der Monarch hätte zeigen können, dass ein 74-Jähriger mehr draufhat als das unliebsame Klischee des «alten, weissen Mannes» zu bedienen.
Doch statt sich in Güte und Milde zu präsentieren, sah die Weltöffentlichkeit einen Vollblut-Patriarchen. Dem sich auch der Erstgeborene William unterwerfen musste. Mit einem völlig aus der Zeit gefallenen Gelöbnis, worin er seinem Vater auf Knien die «Gefolgschaft» versicherte und dass er «Euer Lehnsmann auf Leib und Leben» sein werde.
Randnotiz: Für Twitter-Spot sorgte, dass William die wenigen Worte von einem Zettel ablesen musste und nicht auswendig – also by heart – sprechen konnte. Ein Akt innerer Rebellion?
Keine Ahnung, für was das britische Königshaus überhaupt Vorbild sein will. Für Familienzusammenhalt und Liebe jedenfalls nicht.
Dieser Charles III. ist als König ja auch noch Oberhaupt der englischen Kirche und demnach ein moralisches Vorbild! Und seine "Buhle" hat es jetzt doch noch zur Königin (oder Königsgemahlin?) geschafft! Hoffentlich weiß er es als seinerzeit ungenierter Ehebrecher wenigstens jetzt, daß auch für ihn das 6. Gebot gilt! Ich möchte nicht wissen, was da im jetzigen Thronfolger so alles vorgeht! Jedenfalls fehlt bei dieser ganzen Posse nur noch Oliver Cromwell, der beide in den Tower schicken würde!
Wie man auch zu dieser - privaten - Familiengeschichte stehen mag, die Krönung war nun wirklich nicht der Anlass für eine wie auch immer geartete Versöhnung. Dies hätte Harry und vor allem auch Meghan viel zu viel Bedeutung beigemessen, die sie nicht haben. Aber wenn es schon um Klatsch und Tratsch gehen soll: In der Berichterstattung wurde immer wieder darauf hingewiesen, daß William der Hardliner in dieser Frage ist und sein Vater versöhnlicher. Übrigens: Selbst der Erzbischof las vieles ab!
Harry hätte seiner Einstellung zum Könighaus treu bleiben, und auf die Teilnahme zur Krönung seines Vaters verzichten können. “ Wer den Fünfer und das Weggli haben will, der will zu viel”!