Es ist ein Unikum: Wer in Deutschland Asyl sucht, kann auch nach einer Ablehnung unbegrenzt oft einen weiteren Antrag darauf stellen. Das gilt auch für die Migranten, die keine Chance auf eine Anerkennung als Asylbewerber haben.

Nach der Anmeldung in einem Ankunftszentrum erhalten sie Sozialleistungen. Wird der Antrag abgelehnt, reisen sie mit genügend Geld ausgestattet nach Hause – und wiederholen das Ganze später.

Damit werden die ohnehin schon langen Asylverfahren blockiert und das Sozialwesen belastet. Eine Mitarbeiterin des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge erzählt von Fällen, in denen dieselbe Person schon sieben oder acht Asylanträge gestellt hat.

Die Hälfte aller Asylverfahren in Deutschland betrifft Menschen aus einem Herkunftsland, in dem die Anerkennungsquote für den Asylstatus unter 1 Prozent liegt und die Erfolgsaussichten damit minimal sind. Das betrifft vor allem Ost- und Südosteuropa.

2023 wurden aus diesen Nationen über 13.000 Asylanträge gestellt. 7000, also mehr als die Hälfte, waren «Folgeanträge». Zum Teil pendeln ganze Familien jährlich zwischen ihrem Heimatland und einer deutschen Asylunterkunft.