Seit 22 Jahren wird einmal pro Jahr am «Tag der Pausenmilch» auf den Schulhöfen Milch ausgeschenkt. Federführend sind die Schweizer Milchproduzenten.

Die Tradition, in der Schule Milch anzubieten, geht aber sogar bis in die dreissiger Jahre des letzten Jahrhunderts zurück. Deshalb gehört sie zu den Erinnerungen der meisten Schweizer an ihre Schulzeit.

Dieses Jahr war es am 23. Oktober so weit. Rund 265.000 Kinder erhielten in der Schulpause ein Glas Milch.

Mit Ausnahme von Kirchberg im Toggenburg im Kanton St. Gallen. Die dortige Schulleiterkonferenz erteilte dem Anlass keine Bewilligung. Was genau zur Entscheidung geführt hat, wurde nicht öffentlich kommuniziert.

Vielleicht hat man in Kirchberg auf die Kritik von Organisationen wie Animal Rights Switzerland, «Tier im Fokus» oder der Veganen Gesellschaft gehört. Diese riefen bereits 2021 zum Boykott der Pausenmilch-Aktion auf.

Das Argument: Die Milchindustrie sei nicht tierfreundlich, und Milch von Kühen dürfe nicht in der Schule propagiert werden. Stattdessen solle man alternative Produkte bewerben.

Die Haltung der Schulgemeinde erstaunt vor allem, weil Kirchberg weder urban ist noch als besonders woke gilt. Die Gemeinde ist landwirtschaftlich geprägt und weist diverse Milchproduktehersteller auf.

SVP-Ortsparteipräsident Marc Keller hat die Schulgemeinde nun aufgefordert, den Anlass wieder zuzulassen. Doch auch nach einer Woche wartet er vergeblich auf eine Antwort des Schulpräsidenten.

2022 untersagte bereits die Leitung eines Schulhauses in Bülach den Pausenmilchtag. Wallisellen tat 2019 das Gleiche. Dort wurde das Sponsoring der Aktion durch Swissmilk als fragwürdig empfunden.