In Europas letzter islamischer Hauptstadt träumt die EU grosse Träume: Der Rest des Kontinents war Ursula von der Leyens Gast in Granadas maurischer Alhambra – von Island bis Aserbaidschan.

Das Volk blieb freilich draussen, wie schon damals, als hier der letzte Emir, Boabdil, thronte.

Draussen bleibt das Volk auch beim wichtigsten Thema des Treffens dieser von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron erfundenen Europäischen Politischen Gemeinschaft: eie Erweiterung der EU um bis zu acht Staaten.

Schnell soll es gehen. Der Big Bang ist für 2030 geplant.

Macron und sein Spezi, Bundeskanzler Olaf Scholz, machen Druck. Wenn die EU sonst nichts auf die Reihe kriegt, will sie sich wenigstens mit neuen Mitgliedern aufplustern – wie Kosovo, Moldau und die Ukraine.

Eine Bereicherung wären sie nicht, sondern eine Verarmung. Allein ein Beitritt Kiews würde alle anderen Mitglieder zu Nettozahlern machen – ein Privileg, das bislang nur Deutschland, Österreich oder die Niederlande geniessen.

Bei solchen Entscheidungen sollte man meinen, dass der Bürger gefragt würde.

Aber gab es in irgendwo eine Partei mit dem Wahlkampf-Slogan: Wählt uns, damit Albanien EU-Mitglied wird?

Nein. Politiker sind schliesslich keine Selbstmörder.

Oder gab es bei irgendeiner Erweiterung Volksabstimmungen? Wurden die Wähler gefragt, ob sie sich reif fühlten für neue Kostgänger?

Eben.

So ist sie, die EU. Hat hier jemand was von Demokratie gesagt?