Buh-Rufe, Spott und Häme, für Claudia Roth. Was ist denn nun schon wieder los?

Klar, Sie ist eine 68erin, die Peter-Pan-Generation, die nicht erwachsen werden will. Bunte Spielplatz-Klamotten, kindliche Sprache und die Gewisstheit, dass sie alle lieben, weil sie so ein süsser, kleiner Fratz ist.

Spoiler: Ist sie nicht mehr.

Gut, als Privatperson kann sie ja das Kind in sich ausleben. Das ist schräg, das ist exzentrisch, das kann sogar liebenswert sein.

Aber als Staatsministerin repräsentiert sie – auch wenn sie das nicht gerne hört – Deutschland.

Und deshalb geht es nicht, dass sie beim Eurovision Song Contest öffentlich Belgien die Daumen drückt.

Der deutsche Beitrag fällt im weitesten Sinne unter deutsche Kultur. Daher muss die Kulturministerin ihm Erfolg wünschen. Notfalls zähneknirschend.

Das nennt man Pflichtbewusstsein oder Staatsräson. Dinge, die man von Erwachsenen erwartet.

Auch wenn sie sich als Kinder verkleiden.