Einen Ehering trägt sie nicht. Das muss heutzutage nichts bedeuten. Trotzdem muss gefragt werden, ob Caren Miosga gerade in einer Ehekrise steckt. Denn als sie neulich Robert Habeck in ihrem ARD-Talk gegenübersass, schien es so als würde sie dringendst einen Mann suchen, und zwar am liebsten den bundesdeutschen Wirtschaftsminister persönlich.

Die Moderatorin ignorierte dessen politisches Versagen konsequent. Stattdessen Augengeklimper wie ein frisch verliebter Teenager. Sie bezirzte und umschmeichelte den Grünen-Politiker, hing ihm Attribute wie «Bundeskanzler» und «Nobelpreisträger» um. Wozu sich mit dessen Strafanzeigenmanie beschäftigen? Wozu mit der Flut von Insolvenzen? Miosga fragte: «Was, wenn Sie in eine Zauberküche kämen, Herr Habeck, in der Ihnen ein Wunsch erfüllt werden kann?»

Zurückgefragt: Was, wenn Sie in eine Zauberküche kämen, Frau Miosga? Würden Sie dann wild knutschend über Habeck herfallen, wie es inzwischen KI-generierte Spass-Videos zeigen, die im Netz kursieren?

Ob der Ehemann eifersüchtig ist? Sie sind seit 2007 verheiratet. Er ist kein Mann der Öffentlichkeit, sondern untersucht hauptberuflich menschliches Gewebe unter dem Mikroskop oder schneidet Leichen auf. Was Pathologen eben so machen. Glamourfaktor: Null.

Das spricht dafür, dass Miosga eigentlich die bodenständigen, zurückhaltenden Typen mag. Und keine, die mit einem Porsche vorfahren. So wie FDP-Posterboy Christian Lindner. Als der am Sonntagabend zu Gast war, gab es alles andere als einen Kuscheltalk. Miosga griff ihn an wie eine Hyäne; es schien, als stünde sie kurz davor, Lindner auszupeitschen.

Was also hat Habeck, was Lindner nicht hat? Liegt’s nur an der Partei? Oder hat der Vizekanzler trotz seiner verherrenden Polit-Bilanz mehr Machtfaktor – und damit mehr Sexappeal?

Seine ausgelatschten Joggingschuhe sind zwar ein Abtörner, aber mehr noch ist es ein Lindner, der kein Ministeramt mehr hat. Zumindest würde so die Sorte Frau argumentieren, die sich gerne an der Seite von – vermeintlichen – Alpha-Männern sonnt.

Vielleicht wäre Caren Miosga selbst gerne so gross, dass sie nicht das Rampenlicht anderer braucht. Vielleicht wäre sie gerne eine Helene Fischer geworden. Denn: Bevor sie als TV-Moderatorin durchstartete, tingelte sie als Schlagersängerin umher.

Dazu passt natürlich ein Robert Habeck, der mit rosarotem, nichtssagenden Blabla durchs Land tourt. Und sich Armbänder umhängt wie einst Wolfgang Petry.