Die Zürcher Verkehrsbetriebe setzten normalerweise eher auf Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit als auf Witz und Pointen. Doch in ihrer aktuellen Werbekampagne halten sie den Klimaaktivisten auf erfrischende Art den Spiegel vor: «Tägliche Sitzdemos für die Umwelt, die den Verkehr nicht blockieren». Dazu stellen sie ein Bild von (sitzenden) ÖV-Benutzern.

Die angesprochenen Klimaaktivsten finden dies überhaupt nicht lustig. So lässt die Gruppierung «Renovate Switzerland» (gänzlich humorbefreit) ausrichten: «Wenn die VBZ verstehen würden, dass der Klimanotstand eine Frage von Leben und Tod und eine Bedrohung für unsere Demokratie ist, würden sie nicht so kommunizieren.»

Der Seitenhieb der VBZ sei zwar «verständlich», aber «nicht akzeptabel», so die Aktivisten weiter: «Die Behörden müssen im Dienste der Bevölkerung und für das Gemeinwohl handeln. Jede Kommunikation, die die Risiken des Klimanotstandes herunterspielt, gefährdet unser Leben und unsere Sicherheit.»

Die VBZ nehmen den Konterangriff gelassen – und verteidigen ihre Position: «Wir zeigen, dass man auch Umweltbewusstsein demonstrieren kann, ohne dass die Mobilität auf der Strecke bleibt. Indem man täglich die Trams und Trolleybusse der VBZ benutzt. Die Reaktionen auf unsere Kampagne fielen bisher durchwegs positiv aus, bis hin zu Sujet-Bestellungen.»

Was sagt uns das?

Beim Thema Klima ist Humor verboten – und über sich selber lachen können die selbsternannten Weltretter schon gar nicht. Dafür müsste man eine gewisse (geistige) Flexibilität besitzen – und nicht mit schon fast pathologischer Verbissenheit auf den eigenen Standpunkten festkleben.