Abseits ist, wenn der Schiedsrichter pfeift … Diese Weisheit hat zwar seit der Einführung des Videobeweises etwas an Verbindlichkeit verloren, aber im Grundsatz gilt sie noch immer.

Abseits ist aber auch, wenn zwei Linkspolitikerinnen den Fussball für ihre persönlichen sexuellen Präferenzen missbrauchen wollen. So freuen sich die beiden homosexuellen Nationalrätinnen Tamara Funiciello und Anna Rosenwasser vor allem aus einem Grund auf die Frauen-Euro, die im kommenden Juli in der Schweiz stattfindet: weil sie dann «Lesben beim Fussballspielen zuschauen können». Dies taten die beiden in ihrem «Feministischen Sessionsrückblick» kund.

Nun äussert sich die 40-fache Schweizer Nationalspielerin Meriame Terchoun in der Sonntagzeitung zu diesem Thema – und nervt sich gewaltig über die Politikerinnen und deren stereotypes Denken: «Ich bin enttäuscht. Irgendwie auch schockiert und verwirrt, weil es Frauen sind, die das sagen. Wenn es ein Mann gewesen wäre, hätten wir einen kompletten Skandal. Der hätte vielleicht sogar seinen Job verloren.»

Die sexuelle Orientierung spiele gar keine Rolle, fügt sie an: «Wir Spielerinnen kämpfen schon lange dafür, dass Frauenfussball ernst genommen wird, so fühle ich mich aber gar nicht ernst genommen.» Vorlieben seien völlig egal. Terchoun weiter: «Auf dem Platz sind wir eine Einheit, und daneben macht jede, was sie will. Es nervt uns, dass das Spiel und das, was wir leisten, in den Hintergrund rückt.»

Es sind starke Worte einer starken Persönlichkeit. Und im Gegensatz zu den gewählten Volksvertreterinnen ist sich Meriame Terchoun ihrer öffentlichen Verantwortung und Strahlkraft absolut bewusst. Für Funiciello und Rosenwasser dagegen gilt: Auf dem Fussballplatz hätten sie für ihre Aussagen die Rote Karte verdient. Und in der Politik eigentlich auch.