Jede Tat hat Konsequenzen. Die folgenschwerste war Angela Merkels Flüchtlingspolitik. Sie zog viele Fehlentscheidungen nach sich, eine desaströser als die andere. Das Ergebnis lässt sich auf unseren Strassen besichtigen.

Ein besonderer Platz unter diesen Missgriffen gebührt dem Abkommen, das EU-Chefin Ursula von der Leyen mit dem Libanon geschlossen hat. Damit hat sie eine Zeitbombe aktiviert, deren Detonation das Gegenteil dessen bewirken wird, was geplant ist: mehr Migranten anstatt weniger.

Die Absprache sieht vor, dass Beirut syrische Flüchtlinge an der Weiterreise in die EU hindern soll. Nun muss man wissen, dass der Libanon mit 5,5 Millionen Einwohnern 1,5 Millionen Syrer beherbergt – auf drei Libanesen kommt ein syrischer Flüchtling. Umgerechnet auf Deutschland wären das 24 Millionen Migranten.

Die Syrer sind im Libanon schon lange nicht mehr willkommen. Man weint ihnen keine Träne nach, wenn sie ein Boot besteigen, das sie nach Zypern bringt. Jetzt sollen sie aber bleiben, derweil gleichzeitig weiter Menschen über die Grenze in den kleinen Nachbarstaat strömen.

Mit ihrem Milliarden-Deal hat sich von der Leyen ein wenig Zeit erkauft – genug, um nach der EU-Wahl im Amt bestätigt zu werden. Tatsächlich aber hat sie den Deckel auf dem Kessel noch mehr festgezurrt und das Feuer unter ihm angefacht. Eher früher als später wird uns dieser Kessel um die Ohren fliegen. Dann kommen nicht nur Syrer nach Europa, sondern auch Libanesen aus einem ruinierten Staat.

Ist es so schwer zu begreifen? Die Migration ist kein europäisches, sondern ein deutsches Problem. Keiner will nach Polen, Dänemark oder Litauen. Alle zieht es in die Bundesrepublik mit ihren nach wie vor üppigen Sozialleistungen und laschen Sanktionen.

Erst wenn dieser deutsche Magnet abgestellt ist, werden die Migrantenströme austrocknen.

Ein Bonus: Das würde nicht Milliarden kosten, sondern einsparen.