Die Financial Times berichtet, dass die politische Kluft zwischen jungen Frauen und jungen Männern immer grösser wird: Junge Frauen seien vorwärtsgewandt, emigrantenfreundlich und links, junge Männer hingegen rückwärtsgerichtet, konservativ und rechts. Nun ist das kein neuer Befund; in den vergangen fünfzehn Jahren wurde dieses «Ergebnis» immer wieder für viele Länder bestätigt – auch für die Schweiz.
Grundsätzlich gilt es festzustellen, dass etwas, das als rechts etikettiert wird, nicht a priori schlecht sein muss, nur weil ihm diese Etikette aufgestülpt wurde. Genauso wenig, wie per se gut ist, was sich als links geriert. Erst sollten die Inhalte daraufhin geprüft werden, ob sie vorwärts- oder rückwärtsgewandt sind. Wobei sich dann heute wiederum die Frage stellt, ob angesichts der gegebenen Verhältnisse rückwärtsgewandt nicht sogar vorwärtsgewandt sein kann. In dieser für den Einzelnen so intransparent gewordenen Welt von heute stiftet Rückbesinnung offenbar Orientierung für viele.
Realiter lässt sich ein Malaise an der gegenwärtigen Politik benennen, das nicht einfach in Schubladen von Rechtsextremismus, Faschismus gar, Rassismus oder Pöbelei versorgt werden darf. Alles Unerwünschte wird heutzutage schnell mit solchen Etiketten des Unanständigen versehen, damit man es gar nicht erst überprüfen und diskutieren muss. Die so Gescholtenen lassen sich dann leicht ausgrenzen. Tatsächlich ist in den vergangenen Jahren die Political Correctness immer enger gezogen worden.
Viele Frauen verorten den Feminismus rein auf der links-sozial(istischen)-grünen Seite. Für Viele ist feministisch deshalb gleich sozialistisch, links und grün. So denken sie, sie seien voll progressiv, wenn sie in Wahrheit die globalistischen Feudalherren und deren sozialistischen Anliegen unterstützen. Ältere Frauen können da weit besser unterscheiden und differenzieren.
Vielleicht spielt bei diesen Einstellungen auch eine Rolle, dass junge Männer mehrheitlich in der produktiven Wirtschaft arbeiten, während junge Frauen mehrheitlich in staatlich alimentierten Bereichen ihr Leben gestalten.
Es braucht sowohl Konservative (ohne sie wird alles, auch das, was schon gut ist, über den Haufen geworfen) als auch Progressive (ohne sie wird zu viel, das nicht gut ist, trotzdem beibehalten). Aber in den letzten Jahrzehnten ist alles aus dem Gleichgewicht geraten und es hat sich das schlechteste beider Seiten durchgesetzt: Das Schlechte (Lobbyismus, EU-/US-Anbiederung, ...) wird beibehalten und verstärkt und das Gute (Neutralität! Unabhängigkeit! Freiheit!) umgeworfen.