In der saudi-arabischen Hauptstadt Riad spielt seit kurzem nicht nur Cristiano Ronaldo, der teuerste Fussballer überhaupt, bald soll dort auch das grösste Bauwerk der Welt stehen. Mukaab, arabisch für Würfel, heisst es und wird gemäss den Plänen von Regierungschef Mohammed bin Salman mit den Massen 400╳400╳400 Meter das Wahrzeichen des neuen Stadtteils Murabba. Das Budget für den Bau gab der Kronprinz und Vorsitzende der New Murabba Development Company, die das Quartier entwickelt, bei der Präsentation des futuristischen Entwurfs Mitte Februar nicht bekannt.

Das Projekt gehört aber zur «Saudi Vision 2030», dem Zukunftsplan des Königreichs, in den es Hunderte von Milliarden Dollar steckt. Die herrschende Familie will ihrem Land damit frische wirtschaftliche Impulse geben, es modernisieren und einen Weg aus der Erdölabhängigkeit finden. Diesbezüglich hat das Mini-Emirat Katar seinem mächtigen Nachbarn mit der perfekt organisierten ersten Fussball-Weltmeisterschaft im arabischen Raum zuletzt etwas die Show gestohlen. Aber auch Saudi-Arabien will die WM.

Ein Fussballplatz ist im Mukaab-Kubus zwar (noch) nicht vorgesehen, dafür soll sonst allerhand Aussergewöhnliches für Spektakel sorgen. Man errichte im Wunder-Würfel einen komplett neuartigen interaktiven Kosmos mit holografischen Projektionen, die es einem beispielsweise erlauben, virtuell auf den Mars zu reisen. Dreh- und Angelpunkt dieser Zukunftsmusik soll ein riesiger spiralförmiger Turm im Zentrum des quadratischen Gebäudes werden. Daneben sollen auf den zwei Millionen Quadratmetern Nutzfläche Hunderte von Wohnungen, ein Dachgarten, das weltgrösste Kino, Hotels, Restaurants und Läden dieses massgeschneiderte Indoor-Universum wirtschaftlich zum Fliegen bringen.

Das Königreich wird hundertjährig

Die Saudis rechnen damit, dass der Bau zusammen mit dem neugestalteten Stadtviertel fünfzig Milliarden Dollar einbringt und 334.000 neue Jobs schafft. Eröffnet werden soll der Mukaab, der äusserlich an das zentrale Heiligtum des Islam, die Kaaba in Mekka, erinnert, kurz bevor das konservative Königreich 2032 seinen 100. Geburtstag feiert.