Und Jesus sagt: «Lazarus, komm heraus.» Und der Tote, der da schon seit vier Tagen lag, kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füssen und Händen, sein Gesicht mit einem Schweisstuch verhüllt. Und sie banden ihn los, ihn, den Jesus zurück ins Leben geholt hatte.

Die Lazarus-Geschichte gehört zu der Frohen Botschaft des Christentums. Nichts ist stärker und kraftvoller als die Inhalte der vier Evangelien. Das ist es, was die Gläubigen geistig und seelisch nährt. Unüberbietbar in der Aussage. Umso unverständlicher, warum sich die Katholische Kirche permanent dem ideologischen Zeitgeist anbiedert. So spricht heute Luisa Neubauer im Vatikan, bei der Präsentation der neuen Umwelt-Enzyklika von Papst Franziskus.

Was nur denkt sich der Papst dabei? Geschieht hier etwa Gottes Wille?

Die letzte Frage ist ironisch gemeint, die erste spielt auch auf mögliche Verstrickungen des Vatikans mit der Klima-Lobby an. Bereits seit 2015 ist der Papst klima-aktivistisch engagiert und appelliert an eine «ökologische Umkehr». Das nun überarbeitete Dokument ist betitelt mit «Laudate Deum: Stimmen und Zeugnisse zur Klimakrise».

Dass nun – die immerhin noch nicht heiliggesprochene – Luisa Neubauer, eine grüne Klima-Lobbyistin, die demokratische Prozesse hinderlich findet und immer wieder durch aggressive Statements auffällt, eine derartige Bühne geboten wird, dürfte der ohnehin schwächelnden Glaubensgemeinschaft nächste Minuspunkte bringen. Auch mit «Impfen ist Nächstenliebe» wurde die Botschaft Jesu übel missbraucht.

Es ist mehr als enttäuschend, dass die Katholische Kirche sich selbst untergräbt, indem sie nicht auf die Strahlkraft der Frohen Botschaft vertraut, sondern glaubt, weltlichen Sektierern hinterherrennen zu müssen, die nichts zu bieten haben als potemkinsche Dörfer.

Spätestens jetzt muss man die, die zur Umkehr rufen, selbst daran erinnern.

Eines der zehn Gebote lautet: Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Diese Aussage ist wohl deutlich genug.