Annalena Baerbock bricht ihre Pazifikreise ab, nachdem ihr Airbus von der Flugbereitschaft der Bundeswehr zum zweiten Mal auf dem Weg ans Ziel gestreikt hat.

«Made in Germany bleibt am Boden» ist noch einer der harmloseren Kommentare, die einem der mitfliegenden Journalisten einfallen. Denn irgendwie passt es ja auch ins Bild, dass die Ministerin nicht abhebt: Marode deutsche Wirtschaft, Damenfussballturnier miserabel verloren, die kaputte Bundeswehr hatten wir da dank eines eifrigen Verteidigungsministers schon wieder fast vergessen. Jetzt fällt sie einem wieder ein.

Einer, dem dazu noch ganz viel mehr einfällt, ist Boris Palmer, Bürgermeister in Tübingen, gerade bei den Grünen ausgetreten und damit dem Rauswurf zuvorkommen, jetzt offenbar frisch genesen von einer selbstverordneten Auszeit. Palmer schreibt auf Facebook: «Wer da jetzt Spott und Häme übrighat, übersieht etwas. Dieser defekte Airbus steht für ein sehr viel grösseres Problem: Deutschland fällt international zurück. Die Infrastruktur ist marode (Deutsche Bahn!), und es fehlt an Strategien für Wartung und Modernisierung genauso wie an Fachkräften.»

Damit nicht genug. Palmer listet auf, was derzeit schiefläuft – und was dagegen «nicht hilft»: «Einwanderung von Arbeitskräften unterbinden und Transferempfänger aufnehmen, Viertagewoche, noch mehr Vorschriften, Rente mit 63, Kohlekraftwerke, ewige Genehmigungsverfahren, Gender- und Hautfarben-Repräsentation statt Leistungsprinzip.» Das für ihn Deprimierende sei, «dass es für alles, was ganz sicher nicht hilft, starke politische und gesellschaftliche Kräfte gibt».

Das Ganze ist so erfrischend, dass man sich am liebsten Boris Palmer statt Annalena Baerbock im Regierungsflieger wünschte.

Bis es so weit ist, dürfte der Flieger ja auch wieder repariert sein.