Nun, da er tot ist, hat Alexei Nawalny das Recht, in Frieden zu ruhen. Doch während seines Lebens liess er niemanden gleichgültig, vor allem nicht im Westen.
Als sein Leichnam noch nicht erkaltet war, sah man alle westlichen Medien und politischen Führer mit Tränen in den Augen den Tod des «von Putin getöteten Märtyrers der Freiheit» beklagen, während seine Witwe auf der Münchner Sicherheitskonferenz eine Rede verlas, die wie vorbereitet klang.
Diese schöne Einmütigkeit und die Huldigungen wären viel glaubwürdiger gewesen, wenn sie weniger voreingenommen gewesen wären und die beunruhigenden Schattenseiten der Person Nawalny nicht verschwiegen hätten. Als der «ukrainische Nawalny», der chilenisch-amerikanische Journalist Gonzalo Lira, am 12. Januar in einem ukrainischen Gefängnis starb, wo er vom SBU illegal inhaftiert worden war, weil er die Lügen und Schandtaten des Selenskyj-Regimes aufgedeckt hatte, hielt es kein westliches Medium und kein westlicher Politiker für angebracht, den Tod dieses Mannes unter Folter zu beklagen, der doch ein echter ukrainischer Märtyrer der Freiheit war. Ist das nicht merkwürdig?
Warum hielt es kein westliches Medium und kein westliches Staatsoberhaupt für nötig, daran zu erinnern, dass Nawalny wegen Betrugs und Unterschlagung in mindestens drei Fällen verurteilt worden war (darunter der Fall Yves Rocher und ein Holzunternehmen in Kirow), dass er ein Ultranationalist und ein ausgewiesener Rassist war, nachdem er erklärt hatte, dass Einwanderer wie Kakerlaken ausgerottet werden müssten, dass er die Donbass-Rebellion und den Anschluss der Krim an Russland unterstützte, dass es für seine angebliche Vergiftung verschiedene und widersprüchliche Erklärungen von seinen Freunden gab (zuerst wurde behauptet, er sei durch einen Tee am Flughafen vergiftet worden, dann durch FSB-Agenten, die seine Mineralwasserflasche im Hotelzimmer manipuliert hätten)?
Und schliesslich: dass er während seines Praktikums im Rahmen des «Yale World Fellows»-Programms 2009 in den USA in Umsturztechniken ausgebildet worden war, dass der 2020 gedrehte Film über «Putins Palast» eine plumpe Fälschung war, die in einem virtuellen Videolabor im Schwarzwald mit amerikanischem Kapital zusammengeschnitten worden war, dass seine Inhaftierung und seine neuen Verurteilungen darauf zurückzuführen waren, dass er sich geweigert hatte, sich den strengen Kontrollen zu unterziehen, obwohl er in Wirklichkeit unter Hausarrest stand und sich frei bewegen konnte, dass sein Wahlergebnis laut den letzten unabhängigen Umfragen bei den Präsidentschaftswahlen nicht mehr als 2 Prozent der Stimmabsicht betrug?
All diese Fakten lassen sich leicht anhand von authentischen Videos überprüfen, die im Netz kursieren, aber den Nachteil haben, dass sie auf Russisch sind. Auf diese Weise fühlen sich diejenigen, die die Lüge der Wahrheit vorziehen, davon befreit, den wahren Nawalny jenseits der offiziellen Propaganda zu suchen.
Danke, für diesen ehrlichen Artikel. Ja, leider ist man der Sprache nicht mächtig, um mit den öffentlichen, so menschenverachtenden Videos allen zu zeigen, wer der Rechtsnationalist und Populist Nanalny war. Es macht much betroffen, wie besonders der dtsch. Spiegel, der es besser weiß als wir alle, ihn zu einem Held hofiert. Vergessen, wie er Juden bezeichnete? Gibt es in Israel mutige Journalisten, die das mal kundtun, bevor jemand auf die Idee kommt, eine Straße nach ihm zu benennen?
Dazu gibt es einen interessanten aktuellen Artikel. Das ist zwar nichts Neues, passte aber nie in den Nawalny-Hype der westlichen linken Mainstreammedien. https://www.focus.de/politik/ausland/die-dunkle-seite-von-kremlkritiker-nawalny-wird-bei-uns-verschwiegen_id_12901959.html
Günter Wallraff über die gnadenlose Verfolgung von Julian Assange: J’accuse...! Die finale Zeit im Kampf gegen die Auslieferung von Wikileaks-Gründer Julian Assange an die USA ist jetzt. Eine Rede des Investigativjournalisten Günter Wallraff am Sitz des Europäischen Parlaments in Straßburg Anfang Februar. https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/guenter-wallraff-ueber-die-gnadenlose-verfolgung-von-julian-assange-j-accuse