Deutschlands «verdammte Pflicht» und «Ehre», Deutschlands «Führung», Deutschlands «Wehrfähigkeit» – es ist ein interessanter Zungenschlag, der da aus dem Mund einer deutschen Politikerin quillt.

Wäre sie in der AfD, träte ein Staatsanwalt auf den Plan – wegen nationalsozialistischer Hetzrede.

Aber Marie-Agnes Strack-Zimmermann muss keine Ermittlungen fürchten. Sie ist in der FDP, ihre Partei ist in der Regierung, und alle zusammen marschieren im klirrenden, waffenrasselnden Gleichschritt.

Auf dem Parteitag der Liberalen forderte die stahlgrau Amazone, dass Deutschland «den Takt angibt» in Europa. Das verlangten die europäischen Partner.

Das sei ein Kompliment, denn an ihrer Wiege habe man ihr diese wunderbare Entwicklung nicht gesungen. Achtzig Jahre nach Kriegsende dürften, sollten, müssten die Deutschen endlich wieder tun, was ihr Auftrag sei: führen in Europa.

Fraglich ist nur, ob die Deutschen Strack-Zimmermanns Appell folgen. Sie haben gelernt, wohin deutsche Führung führt. Und die Partner in Europa erinnern sich noch besser.