Aussenministerin Parody Annalena Baerbock: @baerbockpress auf X (Twitter)

«Da ich letztens ein paar Tropfen Kerosin zu viel verschleudert habe, war ich heute mit dem Fahrrad unterwegs. Meine Klimabilanz ist wieder neutral», liess kĂŒrzlich der Parodie-Account von Annalena Baerbock seine fast 70.000 Follower auf Twitter wissen. Dann folgte ein grĂŒnes Herzchen. Kurz zuvor hatte der Regierungsflieger der Aussenministerin zweimal achtzig Tonnen Kerosin ablassen mĂŒssen, um sicher landen zu können. Die Reise nach Neuseeland und Fidschi wurde abgesagt. Wer den Schaden hat, muss fĂŒr den Spott nicht mehr sorgen: Baerbock ist inzwischen fest im humoristischen Shitstorm-Loop gefangen. Sie ist eine echte Bereicherung fĂŒr die deutsche Comedy-Szene.

Gegen Parodie und Komik ist kein Kraut gewachsen. Das macht Satire so mÀchtig.

Bei Annalena Baerbock lÀuft die grösste Selbstentlarvung, die man sich bei einer Politikerin vorstellen kann. Nach dem Hype folgte der Absturz: Erst Heiligsprechung in den Medien von Spiegel, Stern bis «Tagesschau», dann kamen ein ghostgewrittenes Buch, etwas millennialhafte Lebenslaufpolitur, die KriegserklÀrung an Russland, ein paar 360-Grad-Pirouetten nebst tÀglicher Wortschöpfungsakrobatik bei der Umsetzung feministischer Aussenpolitik, die niemand versteht, geschweige denn ernst nimmt. Sie liefert Waffen an Kriegsgebiete, verachtet WÀhler und Volk, lÀsst Julian Assange versauern und bekommt kaum etwas zur Nord-Stream-Sprengung heraus, meint aber, die Sympathien aller Welt seien ihr auf ewig sicher.

Baerbock ist ein PR-GewĂ€chs, welches ausserhalb des kĂŒnstlichen GewĂ€chshauses, in welchem sie grossgezogen wurde, kaum bestehen kann, egal, wie viel sie an Steuergeldern fĂŒr Kommunikationsexperten, Visagistin oder Coiffeuse ausgibt. Die Aussenministerin, die Gefahren von Deutschland fernzuhalten einst gelobt hat, ist selbst zu einer Gefahr geworden, mit FettnĂ€pfchen-Bingo in Dauerschleife. Besonderes Kopfzerbrechen bereitet ihr der Satirekanal @baerbockpress bei Twitter, den sie bereits löschen zu lassen versucht hatte. Ohne Erfolg. Da die Mainstream-Medien sie schonen, wird Parodie zum letztmöglichen Ventil, wen wundert es? Die Parodie steht ihr so gut, dass beide Figuren, der Parodie-Account auf Twitter sowie die Bundesaussenministerin, inzwischen miteinander verschmolzen sind. Baerbock ist ein Meme geworden, ein kulturelles Artefakt, welches nur noch im Mantel des Unsinns Sinn produziert.

Ritterschlag fĂŒr Spass

Gegen Parodie und Komik ist kein Kraut gewachsen. Das macht Satire so mĂ€chtig. GelĂ€chter und AutoritĂ€t gehen ungern Hand in Hand. Es gibt zudem den Point of no Return, ab welchem die Verballhornung die RealitĂ€t besser beschreibt und somit die Deutung ĂŒber diese ĂŒbernimmt. Alles, was Baerbock jetzt noch produziert, kann nur noch in der Metasprache von Parodie, Memes und Satire ĂŒberhaupt ertrĂ€glich konsumiert werden. Jede BemĂŒhung, ihr Image noch irgendwie zu retten, kann sich nur noch in mehr tragischer Komik entladen.

«Komik entsteht, wo WĂŒrde misslingt», das wusste schon Loriot. Der Ritterschlag fĂŒr Spass erfolgt dadurch, dass er ernster genommen werden muss als die RealitĂ€t. Deutsche Aussenpolitik nimmt derzeit niemand mehr ernst. Baerbock ist unvermittelbar fĂŒr diplomatische Aufgaben, sie ist eine echte Witzfigur auf der internationalen BĂŒhne, vertritt dort eine der grössten Industrienationen der Welt auf Absturzkurs. Das ist die Tragik der Situation. Einst hiessen deutsche Aussenminister Brandt oder Genscher, sie wurden geachtet und ernst genommen, ihr Wort hatte Gewicht. Auch «Santalenas» Wort hat Gewicht: Die ganze Welt wartet auf den nĂ€chsten unfreiwilligen Witz.

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