Ende Juli wurde es besonders heftig. Die Berliner Polizei musste in einer einzigen Nacht mehrfach zu Messerstechereien ausrücken. Vor einem Döner-Imbiss, in einem Park und in Spandau wurden mehrere Menschen verletzt, einer davon lebensgefährlich.

Was wie ein zufälliger Ausreisser nach oben aussieht, deckt sich mit der Statistik. Messerattacken sind in Berlin an der Tagesordnung. 2023 waren es 3842 Fälle, rund 15 Prozent mehr als im Vorjahr.

53 Prozent der Täter hatten keinen deutschen Pass. Weitere 16 Prozent besitzen neben der deutschen Staatsbürgerschaft eine weitere.

Der Berliner Kurier hat mit Ärzten über die Zunahme an lebensbedrohlichen Stich- und Schnittverletzungen gesprochen. In der Berliner Charité kämpfen Ärzte immer öfter ums Überleben von Patienten nach Messerattacken.

Bebildert ist der Beitrag mit einer blonden Frau, die den Stinkefinger zeigt und ein Messer schwingt. Es ist ein sogenanntes «Symbolbild». Diese zeigen keine realen Vorgänge, sondern sollen einen Sachverhalt mit einer gestellten Szene darstellen.

Die Auswahl spricht Bände. Das Offensichtliche darf nicht abgebildet werden. Stattdessen wird den Lesern als potenzieller Täter eine Bevölkerungsgruppe gezeigt, die in der Statistik kaum vorkommt.

Der durchschnittliche Messerstecher ist in Wahrheit männlich und hat Migrationshintergrund. Ausserdem wird er immer jünger. Schon Kinder und Jugendliche packen vor dem Gang auf die Strasse ein Messer ein.

Das aber soll man nicht in einem Bild sehen. Man will sich schliesslich nicht dem Vorwurf aussetzen, rassistische Klischees zu untermauern, indem man die Realität zeigt.