Der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt mit fünf Toten und über 200 Verletzten wird vom thüringischen Verfassungsschutz dem rechtsextremistischen Spektrum zugeordnet. Laut Präsident Stephan Kramer zeigen die Online-Äusserungen des mutmasslichen Täters Taleb al-Abdulmohsen eine zunehmende Radikalisierung nach rechts. Kramer betonte: «Selbst wenn sich eine psychische Störung herausstellen sollte, lässt sich an den Beiträgen des mutmasslichen Täters im Internet eine gewachsene Radikalisierung mit Extremismusbezügen nach rechts in den letzten Jahren feststellen.» Sicher sei aus seiner Sicht, die Tat sei «kein islamistisch motivierter Anschlag» gewesen.

Kramer fordert daher einen stärkeren Kampf gegen Onlinehetze. Gleichzeitig kritisierte er den mangelhaften Informationsaustausch zwischen Bundes- und Landesbehörden. Der Täter sei zwar bekannt gewesen, doch Hinweise seien nicht konsequent weiterverfolgt worden.

Die Tat löste nicht nur Trauer, sondern auch politische Spannungen aus. Während einer Gedenkveranstaltung in Magdeburg formierte sich eine Menschenkette gegen die Vereinnahmung des Anschlags durch Rechte. Parallel veranstaltete die AfD eine Kundgebung, bei der Abschiebeforderungen laut wurden.