Über 4000 Menschen sind laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) im Jahr 2022 an Covid-19 verstorben. In den Sommermonaten sollen es sogar mehr gewesen sein als in den beiden Jahren davor, als Corona sehr viel mehr ein Thema war.

Das heisst es in der kürzlich erschienenen provisorischen Todesursachenstatistik des BFS für das vergangene Jahr. Sie ist allerdings mit Vorsicht zu geniessen. Denn vermutlich sind die wenigsten Todesopfer wirklich Covid-19 zuzuschreiben.

Das räumen inzwischen sogar Leute ein, die früher Panik verbreitet haben. Zum Beispiel Huldrych Günthard, Infektiologe am Universitätsspital Zürich. Auf Watson sagt er, der Grossteil der Menschen sei letzten Sommer nur «indirekt an Covid» verstorben.

94 Prozent derjenigen, bei denen Corona als Todesursache vermerkt wurde, waren über 65 Jahre alt. In diesem Alter seien viele Leute polymorbid, so Günthard, litten also an mehreren Krankheiten zugleich.

Die BFS-Zahlen beruhen auf den Angaben des Arztes, der den Totenschein ausfüllt. Und da machen es sich einige offenbar einfach. Liegt das Virus vor, war es eben auch die Todesursache. Was wirklich dazu geführt habe, sei aber «schwierig abzuschätzen», so der Infektiologe.

Die Erkenntnis, dass viele angebliche Corona-Opfer an einer anderen Krankheit verstorben sind, ist nicht neu. Was neu ist: Dass der Unterschied «mit oder an Corona» nun auch bei denen angekommen ist, die ihn früher nie machen wollten.

Das Bundesamt für Statistik trägt aber munter weiter Zahlen ein, die wertlos sind, weil sie die Gefahr grösser scheinen lassen, als sie ist. Ungelöst bleibt dafür die wirkliche Ursache der anhaltenden Übersterblichkeit.