Jacques Pitteloud, Botschafter der Schweiz in Belgien und bei der Nato, kommt die Aufgabe zu, «unseren Schweizer Standpunkt» zu vertreten. Dürfen seine Landsleute also davon ausgehen, dass der Diplomat – ähnlich wie Carl Spitteler, der sich mit seiner gleichnamigen Streitrede 1914 gegen die Kriegsrhetorik aller Parteien gewendet hatte – die Neutralität in Brüssel verteidigt?
Im Interview mit der NZZ erklärt Pitteloud, der als Botschafter in Washington und für den Schweizer Nachrichtendienst tätig war: «Ich bin Patriot.» Und: «Ich will etwas bewegen im Interesse der Schweiz.» Es gehe ihm «nicht um Ideologie oder persönliche Meinung». Sondern um «die Verteidigung der Schweizer Interessen».
Im Interesse Berns ist für Pitteloud, der einst für EWR-Anhänger René Felber arbeitete, eine deutliche Annäherung an die Militärallianz: «Wir sollten mehr mit der Nato üben», so der Diplomat. «Interoperabilität» sei «das Gebot der Stunde».
Pitteloud schwärmt für Schweden und Finnland. Beides Länder, die inzwischen dem Bündnis beigetreten sind. «Die Finnen und die Schweden zeigen, dass es anders geht.»
Zuweilen übernimmt der Diplomat, der von seinen Kritikern schon als «Rambo», «Internationalist» oder «Kriegsgurgel» bezeichnet wurde, gar die Sprache der Nato respektive der USA. «Die Schweiz darf nicht das Loch im Donut sein.»
Zur Erinnerung: Scott Miller, der Ex-Botschafter Washingtons in Bern, bezeichnete die Schweiz 2023 just als ebensolches «Loch» im fettigen Zuckergebäck. Pitteloud weiss: Das westliche Militärbündnis erwarte, «dass wir uns mehr engagieren».
Ein Dorn im Auge sind für den ständigen Vertreter bei der Nato besonders die Unterstützer der Neutralitätsinitiative: Ewiggestrige. «Neutralitätsabsolutisten», «Neutralitätsfetischisten». Leute, die «nur für sich schauen wollen». Die Initiative «wäre fatal», weil sie die «Handlungsfähigkeit des Bundesrats» einschränken würde.
Für Pitteloud kann der Spielraum der Regierung nicht gross genug sein, er träumt bereits von einer Nato-Mitgliedschaft, könnte man meinen. Die Standpunkte des Bündnisses, so der Eindruck, hat sich der Schweizer Botschafter längstens zu eigen gemacht.
Neutralität à la Spitteler? Sie gehört offenbar der Vergangenheit an.
pierre19 sagt: Ein gutes Interview. Jetzt habe ich eine bessere Meinung von Pitteloud. Er weiss wovon er redet und ist klar. Ein Charakter wie es nur noch wenige gibt.
zauggr sagt: Bei sämtlichen Artikeln in der Weltwoche (einschließlich der Kommentare von Roger Köppel in Weltwoche Daily) über das Interview von Jacques Pitteloud in der NZZ habe ich den Eindruck, als solle hier jemand mit allen verfügbaren Mitteln in ein schlechtes Licht gerückt werden. Alle Zitate werden aus dem Kontext gerissen und verzerrt wiedergegeben. Der oben genannte Artikel ist im besten Boulevard-Stil verfasst – das entspricht nicht dem üblichen Stil der Weltwoche. Was ist da wohl passiert?
sir taki sagt: Er will nicht das Loch im Donut sein?
Leider kann man am Satz die Betonung nicht erkennen. Liegt sie auf "Loch" oder auf "Donut"? Will er die Füllung sein? Oder die Glasur? Oder der Teig?
Oder aber: Will er das Loch in etwas Anderem sein? Da kann ich ihn beruhigen ... Das hat er IMHO bereits locker hinbekommen.
max.bernard sagt: Wer wie dieser Diplomat abwertende Aussagen wie «Die Schweiz darf nicht das Loch im Donut sein», die Sprache des der Schweiz feindlich gesonnenen Ex-US-Botschafters Miller übernimmt, der zeigt, dass er statt der Interessen unseres Landes, diejenigen der USA, EU u. Nato vertritt. Ein Diplomat, der nicht über das Rückgrat verfügt, unsere Neutralität gegen die sich an dieser stossenden Mächte zu vertreten. Stattdessen bei diesen auf Liebkind macht und das als Interesse der Schweiz verkaufen will.
max.bernard sagt: Es sind dieselben die in die EU und in die Nato drängen, weil sie mit unserer Neutralität nichts mehr am Hut haben. Die Folge des von G. W. Bush eingeführten Standpunktes der USA, wonach jeder der nicht für diese ist als Gegner definiert wird. Ähnlich verhält sich die EU. Neutrale Staaten haben dadurch eine schwierigere Stellung. Zu schwierig für unsere rückgratlosen Politiker u. Diplomaten. Um ja nicht anzuecken, zeigen sie sich gefügig, indem sie unsere bewährten Werte über Bord werfen.
max.bernard sagt: «Die Finnen und die Schweden zeigen, dass es anders geht.» Was für eine dämliche Aussage! Natürlich geht es anders. Nur stellt sich die Frage was der Nutzen dabei sein soll. Schweden/Finnland haben ihre Neutralität wegen eines Hirngespinstes - russische Gefahr! -aufgegeben, obwohl sie von dieser jahrzehntelang profitiert haben. Erst recht gilt dies für die Schweiz und ihre Neutralität, die das Land vor zwei Weltkriegen bewahrt hat. Das aufgeben nur weil ein paar Idioten gerne Grossmacht spielen?
max.bernard sagt: Die Schweiz war schon einmal ein Loch im Donat - damals namens Faschismus. Das hat uns vor Tod u. Zerstörung bewahrt! Worüber sich diejenigen beklagen, die es lieber gesehen hätten, wenn CH im Kampf mit dem Faschismus den Heldentod gestorben wäre. Damit sich das nicht wiederholt, streben diese Idioten in die EU/Nato, um diesmal auf der angeblich richtigen Seite Land u. Leute im nächsten grossen Krieg zu opfern. Eine Katastrophe dass solche Politiker/Diplomaten die Geschicke der Schweiz bestimmen
Ironclad sagt: Die Schweiz braucht keine Mitgliedschaft in der NATO. Besser wäre es ein Freihandelsabkommen mit der USA mit Sicherheitsgarantie. Oder glaubt Ihr D oder F können Euch im Verteidigungsfall helfen?
Maclas sagt: "Besser wäre es ein Freihandelsabkommen mit der USA mit Sicherheitsgarantie"
You Dreamer you! Und auch noch gleich einen rosaroten Ponyhof dazu oder was??
Die Schweiz kann schon froh sein, wenn sie nicht auf der Black List der angeblichen "Diebe und Schmarotzer" mit einem zu hohen Handelsbilanzüberschuss vs den USA auftaucht.
Sonst fallen wir dann definitiv ins Loch des Donuts...wie der ex-Chefdiplomat in Bern von Biden die CH in seinen schwulen Phantasien mal bezeichnete.
sandor sz sagt: …so ein Löli, genau das „Loch“ zu bleiben ist für uns erstrebenswert…denn, wenn die Kugeln fliegen, trifft uns ( im Loch) keine…offensichtlich will das der Kriegs-Freak aber…
Harry Callahan sagt: Wir sind längst nur noch eine Scheindemokratie. Die Bürokraten haben längst das Sagen im gesamten "Wertewesten". Die Medien, aufgepäppelt mit Steuergeld, unterstützen diese Entwicklung mit vereinten Kräften und bilden mit diesen Leuten eine unappetitliche Allianz. Trump und seine Truppe versuchen diese Entwicklung zu durchbrechen, was einer Herkulesaufgabe gleich kommt, wie es scheint.
anyone sagt: Ex-ND Mann war ja klar, die sind, wenn man es so beobachtet (Regli usw.) sehr Russophobe veranlagt.
da-waer-noch-was sagt: Solche Leute stehen in der Schweiz auf der nationalen Payroll? Unglaublich! Solche Kriegsgurgeln brauchen wir nicht! Es wird hohe Zeit, dass die Schweiz zur immerwährenden, bewaffneten Neutralität zurückfindet und alle, denen das nicht passt, einen warmen Handshake zum Abschied gibt. Wir brauchen Frieden und den gibt es nicht mit oder gar in agressiven, kriegslüsternen und hoch gerüsteten Militärbündnissen, die faktenfrei Feindbilder produzieren um sich zu rechtfertigen.
Gary sagt: Jacques Pitteloud, Schweizer Botschafter bei der Nato, will «nicht das Loch im Donut sein». Er fühlt sich offenbar zu Grösserem auserkoren.
Allerdings kriegte den sehr gut bezahlten Botschafter-Job nicht wegen einen Befindlichkeiten, sondern im Vertrauen, dass er die Schweiz gut gesetzeskonform vertritt. Das tut er nicht, also soll er seinen Hut nehmen oder der zuständige Minister soll ihn per sofort entlassenen.
da-waer-noch-was sagt: Da bin ich mir leider nicht mehr so sicher. Wir sind nicht mehr in den 90iger Jahren. Damals wäre die Frage Beitritt zur Nato und EU völlig klar abgeschmettert worden. Damals waren die Werte der Schweiz national und international anerkannt und geschätzt. Aber heute sind diese Werte offenbar keine mehr, für viele nur noch Balast. Die haben alle keine Ahnung mehr, weshalb Genf diplomatisch eine internationale Rolle erster Ordnung spielt, weshalb ein Binnenland ohne wesentliche Rohstoffe top ist.
be.bucher sagt: Der Mann gehört entlassen. Die Schweiz ist neutral und hat in keinem Militärbündnis etwas verloren.
urs.schmitt sagt: Vor allem nicht bei der NATO, da die NATO kein Verteidigungsbündnis ist!
Seit dem Ende von WW2 gingen die meisten Völkerrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen zu Lasten der NATO und der einzige Bündnisfall war der in Afghanistan für die USA und war natürlich auch wieder eine Völkerrechtsverletzung!
Pantom sagt: Dieser Mann muss sofort abgezogen werden. Er vertretet nicht die Interessen der Schweiz. Was ist denn das für ein penetranter Heuchler.
exitforeu sagt: Es ist erstaunlich was für eingebildete, hohle Nüsse sich in unserem Diplomatischen Corps tummeln. Diese Dummschwätzer Brigade hat noch nicht gemerkt, dass der Wind gedreht hat.
Gesunder Menschenverstand ist wieder gefragt aber da können die Wix..r in Nadelstreifen Anzügen nichts vorweisen. Sie politisieren immer noch im Stil der senilen Biden DemocRats!
ein linker sagt: Ein gesunder Menschenverstand würde Ihnen sagen, dass es in diesem Land Menschen gibt, die eine andere Meinung haben als Sie. Dass Sie Menschen mit anderer Meinung mit primitiven Schimpfwörtern eindecken, sagt viel über Sie aus.
bmillerXX sagt: @ein linker: es sind die Linken, die von divers, bunt, tolerant, weltoffen sprechen, bei jeder Meinung , die nicht die ihre ist, gleich zu schäumen und diffamieren anfangen, Pragmatiker und Vernünftige der Menschenfeindlichkeit und Rassismus bezichtigen. Also Ihre Belehrungen braucht es nicht.
15.01 sagt: Solche Ansichten gab es in den 30er Jahren, vereinzelt auch in Bern.
Doch ist, wie sich gezeigt hat, das «das Loch im Donut » immer noch besser, wenn das rundherum stinkt.
giordanobruno sagt: Wenn solche Leute Dein Land vertreten brauchst Du keine Feinde mehr. „Der Feind kommt von innen“ (JD Vance).
Maclas sagt: JD Vance hat aber auch noch was von den europäischen Schmarotzern gemeint und da sollte sich auch die Schweiz angesprochen fühlen, denn wir schmarotzen schon lange von der "Friedensdividende" und mit unserer zunehmend untauglichen Armee wären wir nicht mal in der Lage uns mehr als ein paar Tage zu verteidigen.
Die "bewaffnete Neutralität" ist zu einer Farce verkommen - nur Idioten glauben da noch ernsthaft dran.
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Ein gutes Interview. Jetzt habe ich eine bessere Meinung von Pitteloud. Er weiss wovon er redet und ist klar. Ein Charakter wie es nur noch wenige gibt.
Er will nicht das Loch im Donut sein? Leider kann man am Satz die Betonung nicht erkennen. Liegt sie auf "Loch" oder auf "Donut"? Will er die Füllung sein? Oder die Glasur? Oder der Teig? Oder aber: Will er das Loch in etwas Anderem sein? Da kann ich ihn beruhigen ... Das hat er IMHO bereits locker hinbekommen.
Wer wie dieser Diplomat abwertende Aussagen wie «Die Schweiz darf nicht das Loch im Donut sein», die Sprache des der Schweiz feindlich gesonnenen Ex-US-Botschafters Miller übernimmt, der zeigt, dass er statt der Interessen unseres Landes, diejenigen der USA, EU u. Nato vertritt. Ein Diplomat, der nicht über das Rückgrat verfügt, unsere Neutralität gegen die sich an dieser stossenden Mächte zu vertreten. Stattdessen bei diesen auf Liebkind macht und das als Interesse der Schweiz verkaufen will.