In der Ostsee wurden zwei Datenkabel mutmasslich absichtlich beschädigt. Die Regierung in Berlin geht von gezielter Sabotage aus. Verteidigungsminister Boris Pistorius erklärte am Rande eines EU-Treffens, dass «niemand glaubt, diese Kabel seien aus Versehen durchtrennt worden». Auch Aussenministerin Annalena Baerbock schloss Zufälle aus und sprach von «hybriden Angriffen» gegen Deutschland, sie vermutet Einschüchterung.

Betroffen sind unter anderem das finnisch-deutsche Datenkabel C-Lion 1 sowie ein weiteres zwischen Schweden und Litauen. Die Vorfälle fanden in internationalen Gewässern statt, wie das finnische Unternehmen Cinia und die litauische Marine mitteilten. Cinia vermutet, dass ein Anker oder Schleppnetz die Kabel beschädigt hat, doch Hinweise auf absichtliche äussere Einflüsse mehren sich.

Bereits 2022 sorgte die Sabotage der Nord-Stream-Pipelines für Schlagzeilen. Welche Indizien beim jüngsten Vorfall auf einen gezielten Anschlag deuten, wurde nicht mitgeteilt.