Schick hatte er sich herausgeputzt: Haare gekämmt, dunkler Anzug, Krawattenknoten festgezurrt. Sogar rasiert hatte sich Robert Habeck.
Die Optik sollte ebenso wirken wie die Worte seiner Rede an die Nation. Hier spricht ein Staatsmann. Mindestens Richard von Weizsäcker. Ach was. Winston Churchill.
Es ging um Judenhass und Islamismus, historische Verantwortung und ihre Konsequenzen.
Die Republik lag dem Weisen zu Füssen: Was für eine Rede! Nur wenige Vorwitzige wagten zu fragen: Was geht das den Wirtschaftsminister an?
Natürlich nichts, und dankenswerterweise wurde dies nun auch bestätigt. Von Habecks eigenem Ministerium.
Man sei «nicht zuständig für dieses Thema», erklärte seine Sprecherin nach zehn Sekunden Denkpause auf die Frage, ob Habecks Ansprache konkrete politische Folgen haben werde. Es sei halt ein Video zu einem Thema, das ihm wichtig sei. Um Regierungshandeln sei es ihm nicht gegangen.
So ist er, unser Vizekanzler: Nachdenklich, besorgt, ein Kümmerer und ein Meister des Wortes.
Aber Substanz? Nein. Nur heisse Luft.
Habeck sollte besser einen besseren Job machen als mit grosser Polemik sich in Bereiche wagen, in denen er nicht zu suchen hat. Seine Ergüsse liegen jedem vernunftbegabten Bürger auf der Hand und Zunge. Dafür verdient er keinen Applaus, nur weil er offensichtliches ausspricht. Für einen Politiker mit seinem Duktus ist es bereits eine Leistung, nicht von ″heile machen″ zu seinen Zuhörern zu sprechen. Für alle die Leute mit Applaus kommt möglicherweise noch ein Wumms-Kanzler zu Worte.
Ich empfehle einen Beitrag vom SRF (Omri Boehm, wie ohne Hass über Israel & Palästina sprechen? | Sternstunde Philosophie | SRF Kultur): https://www.youtube.com/watch?v=kd3Z3OFrBGY Sehr klug, philosphisch überzeugend. Da sollte sich Habeck ein paar Scheiben abschneiden!
Ist das nicht der Herr, der einmal gesagt hat: «Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen. Ich wusst mit Deutschland noch nie etwas anzufangen und weiss es bis heute nicht.»