Es war ein denkwürdiger Abend beim ZDF: In der Sendung «Heute-Journal» nahm Karl Lauterbach, deutscher Gesundheitsminister, Stellung zum Thema Impfschäden. Er nannte die Schicksale der Betroffenen «absolut bestürzend», diese täten ihm «ehrlich gesagt auch sehr leid».

Das sind ganz neue Töne. Im August 2021 hatte sich der SPD-Politiker auf Twitter noch darüber beklagt, dass es immer noch eine Minderheit gebe, die «eine nebenwirkungsfreie Impfung nicht will». Auch später betonte er unablässig, es gebe keine Risiken durch die Impfstoffe.

Darauf angesprochen sagt Lauterbach, das sei eine Übertreibung gewesen, «die ich da einmal in einem missglückten Tweet gemacht habe». Und schwere Nebenwirkungen bei einer von zehntausend Personen seien ja «nicht so viel».

Angesprochen auf Klagen gegen verschiedene Hersteller von Impfstoffen sagt der Minister, er wolle nicht spekulieren. Aber im Rahmen der EU-Verträge seien die Unternehmen weitgehend aus der Haftung befreit worden. Daher liege diese beim deutschen Staat.

Die Verantwortung dafür lehnt er allerdings ab. «Ich habe die Verträge damals nicht gemacht», so Lauterbach, er sei nach seiner Berufung zum Gesundheitsminister «in diese Verträge hineingewachsen». Man habe eben die Impfstoffe so schnell wie möglich nutzen wollen.

Da die Pharmaunternehmen aber «exorbitante Gewinne» gemacht hätten, sei es denkbar, dass sie sich an den Folgen finanziell beteiligen, so Lauterbach weiter. Er wolle nun ein Programm vorlegen, das auf Patienten mit Langzeitfolgen von Covid-19 und solche mit Impfschäden angelegt ist.