Der staatliche Stromversorger Nampower hat Verträge für den Bau des bisher grössten Solarkraftwerks des Landes unterzeichnet. Beauftragt mit der Umsetzung wurden zwei Unternehmen aus China.

Das Projekt soll das Wirtschaftswachstum in Namibia unterstützen und für stabile Strompreise sorgen. In Betrieb gehen wird es in achtzehn Monaten. Kostenpunkt: rund 78 Millionen Dollar.

20 Prozent davon übernimmt Nampower selbst. Bei den restlichen 80 Prozent handelt es sich um ein Darlehen der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Diese ist allerdings nur die Kreditgeberin. Die Finanzierung erfolgt durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Das Geld stammt also aus dem deutschen Bundeshaushalt. Ob es sich dabei um die gesamten rund 70 Millionen Dollar handelt oder nur einen Teil, wurde nicht bekanntgegeben.

Deutsche Unternehmen, die sich bei diesem Projekt Hoffnungen auf einen Auftrag machten, gingen leer aus. Laut Medienberichten schafften sie es nicht einmal ins Ausschreibungsverfahren. An diesem nahmen nur chinesische Firmen und eine aus Indien teil.

Dass Deutschland bezahlt und China profitiert, hat zu einiger Kritik geführt. Die KfW reagiert auf diese mit der Aussage, man habe das Verfahren nach internationalen Standards und objektiven Kriterien durchgeführt.

Der deutsche Solarunternehmer Conrad Roedern, der in Namibia tätig ist, spricht von einem altbekannten Vorgang. Bei Energieprojekten laufe es immer so: «KfW fnanziert und China liefert und baut.»