Deutsche Politiker werfen der Schweiz unzureichende Anstrengungen bei der Landesverteidigung vor. Laut der Sonntagszeitung bezeichnete der CDU-Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter das Schweizer Ziel von 1 Prozent des BIP für die Verteidigung als «eindeutig ein Witz in dieser ernsten Lage». Er fordert eine Erhöhung auf bis zu fünf Prozent: «Die Schweiz muss sich entscheiden, wo sie steht. Neutralität ist keine Option, wenn es um die Verteidigung unserer Freiheit geht», so Kiesewetter.

Auch Falko Drossmann, Verteidigungspolitiker der SPD, mahnt zu mehr Engagement. Zwar begrüsst er die jüngste Nationalratserklärung, die eine stärkere sicherheitspolitische Zusammenarbeit mit Europa fordert, zeigt sich aber skeptisch, ob diese tatsächlich umgesetzt wird. Ihm zufolge könnten die Überzeugungen der Schweizer Politiker nur so weit reichen, wie das eigene Portemonnaie es zulässt.

Die sicherheitspolitischen Spannungen in Europa nehmen zu: Während Deutschland seine Verteidigungsausgaben massiv erhöht und sich auf eine Führungsrolle in der europäischen Sicherheitspolitik vorbereitet, hält die Schweiz – mehr oder weniger – an ihrem Neutralitätsprinzip fest.