Die New York Times (NYT) hat sich heuer für ihre jüdische Leserschaft etwas ganz Besonderes ausgedacht.
Das Kreuzworträtsel, das die Zeitung am ersten Tag des jüdischen Chanukka-Festes publizierte, hat die Form eines Hakenkreuzes.
Ryan McCarty, der das Rätsel entwarf, ist begeistert: «Ich bin überglücklich, mein erstes Sonntagsrätsel in der Times zu haben!» Die Anordnung in Form eines Hakenkreuzes bezeichnet Ryan als eine «lustige Whirlpool-Form».
Ganz anders sieht das die Twitter-Community: «Widerlich! Was würde die NYT wohl mit jemandem machen, der so etwas tut und ideologisch nicht mit ihr auf einer Linie ist?», schrieb Donald Trump Jr.
Safe Cuny, eine Vereinigung von jüdischen Dozenten, postete: «Das heutige Kreuzworträtsel aus der New York Times zu Chanukka fasst so ziemlich die Einstellung der NYT der letzten Jahre in Bezug auf Juden und Israel zusammen.»
Mit herabwürdigenden Darstellungen von Juden und Israel ist die Presse generell eher unzimperlich.
Der Tages-Anzeiger publizierte 2019 online die Karikatur zweier orthodoxer Juden, gezeichnet in bester Stürmer-Manier, die mit dem israelischen Premierminister Netanjahu wie mit einer Puppe spielen, und kolportierte damit das antisemitische Stereotyp der Allmacht der Juden.
Die Süddeutschen Zeitung illustriert in einem anti-israelischen Artikel von 2013 Israel als gefrässiges Monster, das von Deutschland mit Waffen «gefüttert» wird.
In einer mit «Geht die Zementierung des Friedens weiter?» betitelten Karikatur des britischen Guardian von 2013 betoniert ein grimmiger Netanjahu mit blutbefleckter Kelle Palästinenser in eine Mauer ein.
Während sich Tages-Anzeiger, Süddeutsche Zeitung und Guardian zumindest entschuldigten und der Tages-Anzeiger seine Karikatur sogar löschte, sieht sich die New York Times keiner Schuld bewusst.
Die reichweitenstärkste Zeitung der Welt erklärt: «Das ist ein gängiges Kreuzworträtselmuster: Viele Muster in Kreuzworträtseln haben ein ähnliches spiralförmiges Design.»
Ganz ehrlich: Ich hätte hier kein Hakenkreuz gesehen. Es ist oben und unten mit 5 querlaufenden schwarzen Kästchen unterbrochen und versetzt. Da muss man schon einen "besonderen Knick in der Optik" haben, um das zu sehen, bzw. zu unterstellen. (Vielleicht seh ich aber auch mit dem LINKEN und dem RECHTEN Auge gleichermaßen scharf ;-))
Es ist heute leider üblich, in allem möglichen Hakenkreuze zu sehen, ein prominenter Fall war mal ein Pflastersteinverbund... auf solche Ideen kommt man wohl wenn man nichts Besseres zu tun hat und sich regelmäßig zu Nazijäger-Fantasien einen runterholt. Ohne die Überschrift hätte ich in dem Muster kein Hakenkreuz gesehen... Und ich finde auch daß man Israels und Nethanjahus Politik kritisieren können sollte, ohne als Antisemit diffamiert zu werden. Es gibt nun mal deutliche Missstände.