Das Regionale Medizinische Zentrum der US-Armee im deutschen Landstuhl ist das grösste Militärkrankenhaus der USA ausserhalb des eigenen Landes. Derzeit werden dort vierzehn Soldaten behandelt, die auf der Seite der Ukraine im Krieg verwundet wurden. Bei den meisten handelt es sich um Amerikaner.

Die USA haben stets betont, sie würden keine eigenen Truppen ins Kriegsgebiet senden. Allerdings habe sich viele Amerikaner freiwillig der Ukraine angeschlossen.

Die Unterbringung ist laut der New York Times ein «bemerkenswerter Schritt», den das Pentagon «in aller Stille» beschlossen habe. Er deute auf eine zunehmende Beteiligung der USA an dem Konflikt hin.

Im Sommer habe die US-Regierung beschlossen, in Landshut bis zu achtzehn ukrainische Armeeangehörige zu behandeln. Dass sich darunter auch Amerikaner befinden würden, kommunizierte man nicht.

Das US-Verteidigungsministerium hielt auf Anfrage fest, man habe nicht gewusst, dass dort regelmässig amerikanische Freiwillige gepflegt würden. Man sei darüber aber «nicht besorgt».

Neben Amerikanern sollen auch Verwundete aus Kanada, Grossbritannien, Neuseeland und der Ukraine in Landshut untergebracht sein.

US-Präsident Joe Biden selbst hatte die Bevölkerung davor gewarnt, «sich einzumischen», und Freiwillige aufgefordert, sich vom Krieg fernzuhalten.

Russland hat die USA wiederholt davor gewarnt, dass ihre stärkere Beteiligung auf der Seite der Ukraine zu einer Ausweitung des Kriegs führen könne. Die New York Times hält fest, die Versorgung von Verwundeten in einem US-Krankenhaus könnte als faktische Präsenz der amerikanischen Truppen vor Ort interpretiert werden.