Im Fall der gesprengten Nord-Stream-Pipelines durch die Ostsee gibt es neue Indizien, die eine Beteiligung der USA an dem Anschlag untermauern. Demnach soll die von westlichen Medien wie der New York Times und dem Spiegel verbreitete Version eines ukrainischen Tauchtrupps und einer Segeljacht nur ein von langer Hand vorbereitetes Ablenkungsmanöver gewesen sein. Dies berichtete der ukrainische Investigativjournalist und ehemalige Parlamentsabgeordnete Andrej Derkatsch in einem Interview mit der weissrussischen Nachrichtenagenturr Belta.

Die Geschichte der Jacht «Andromeda», die ein mit falschen rumänischen Pässen ausgestattetes sechsköpfiges Team zum Einsatzort vor der schwedischen Insel Bornholm gebracht habe, war von den beiden Zeitungen veröffentlicht worden, nachdem der amerikanische Enthüllungsjournalist Seymour Hersh die Verantwortung für die Sprengung der Regierung von Präsident Joe Biden gegeben hatte. Die Geschichte habe jedoch einzig dazu gedient, eine falsche Spur zu legen, so Derkatsch.

Nach seinen Angaben gab es sogar zwei solcher Teams. Sie seien nur ausgebildet und eingesetzt worden, um von den wahren Urhebern ablenken zu können. Wie der Journalist ausführte, wurden sie über einen langen Zeitraum hinweg an verschiedenen Orten vorbereitet, darunter nahe dem Nato-Luftwaffenstützpunkt Mangalia an der rumänischen Schwarzmeerküste. Ausserdem hätten sie an der South-Stream-Pipeline trainiert. Über diese nicht fertiggestellte Rohrleitung hätte russisches Gas über das Schwarze Meer nach Bulgarien transportiert werden sollen.

Anschliessend, so Derkatsch, habe man die Teams nach Polen verlegt, wo eine grössere Jacht und ein kleineres Segelboot namens «Andromeda» angemietet worden seien. Die Führung über die Operation habe Christopher Smith innegehabt, seinerzeit der zweite Mann an der US-Botschaft in Kiew und CIA-Mitarbeiter.

Derkatsch musste nach Ausbruch des Krieges die Ukraine verlassen, angeblich auf amerikanischen Druck hin. Der Journalist hatte 2020 Tonbandmitschnitte veröffentlicht, auf denen zu hören war, wie der damalige US-Vizepräsident Joe Biden den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko bedrängte, die umstrittene Firma Burisma in Ruhe zu lassen. Im Gegenzug sollte Kiew eine Milliarde Dollar Hilfsgelder erhalten. In dieser Firma hatte Bidens Sohn Hunter einen hoch bezahlten Job. Derkatsch lebt seit seiner Flucht in der weissrussischen Hauptstadt Minsk.