Washington verhandelt in Katar direkt mit der Hamas über die Freilassung von US-Geiseln und eine mögliche Waffenruhe im Gazastreifen. Das berichtet das Nachrichtenportal Axios unter Berufung auf zwei mit den Gesprächen vertraute Quellen.

Die Verhandlungen unter Leitung des US-Sondergesandten für die Befreiung von Geiseln, Adam Boehler, fanden in den vergangenen Wochen in Doha statt. Sie sind ein Novum, da die USA die Hamas seit 1997 als Terrororganisation einstufen und bislang jeden direkten Kontakt ablehnten. Israel war in die Gespräche nicht aktiv eingebunden und erfuhr nur über andere Kanäle davon, so eine der Quellen.
Neben der Freilassung von US-Bürgern wurden auch weitergehende Vereinbarungen besprochen – darunter ein umfassender Austausch aller verbliebenen Geiseln sowie eine langfristige Feuerpause in Gaza. Eine Einigung gibt es bisher nicht.
Der Druck auf Washington wächst, eine Lösung für die 59 noch in Gaza festgehaltenen Geiseln zu finden. 35 von ihnen wurden laut israelischen Angaben bereits tot aufgefunden. Unter den verbleibenden Geiseln befinden sich fünf US-Bürger – darunter der 21-jährige Edan Alexander, der noch am Leben sein soll.
Das Weisse Haus äusserte sich nicht zu den Enthüllungen.