Afrika ist wunderbar. Mehrmals habe ich es besucht: Die Landschaft, die Tiere, die Menschen. Dieses Jahr erstmals Tansania. So zum Beispiel die Savanne Serengeti – ein riesiges Gebiet von 111.000 Quadratkilometern. Man darf es zu Fuss – weil zu gefährlich – nicht betreten. Also sassen wir in einem Toyota-Geländefahrzeug, das uns über prekäre Strassen und Wege gehörig durchschüttelte.

Was sich da an riesigen Büffelherden und Gnus bewegt! Zwanzig Elefanten auf dem Weg zur Tränke mit faszinierenden sozialen Strukturen. Oder jener alte Elefant, der infolge vollführter Schlacht ohne Stosszähne lebt, und – von der Familie ausgestossen – mutterseelenallein gewissermassen in einem «Altersheim» vegetiert. Er sei lebensgefährlich.

Keines der vielen Tiere hatte Angst vor dem Fahrzeug. Als wir einen gewaltigen Löwen beobachteten, lagerte er sich plötzlich in aller Ruhe im Schatten unseres Autos – den Körper an die Pneus geschmiegt.

Man ist gebannt von der Natur: Es wird gezeugt, geboren, geschützt. Es wird gefressen, und man wird gefressen. Die Männchen sorgen für den Nachwuchs und den Schutz. Die eigentliche Arbeit – die Jagd und der Nachrichtendienst – obliegt den Weibchen, doch zuerst fressen die Männchen. Das gilt zumindest für die Löwen.

Nur ein «Tier» fehlt in diesen Reservaten, nämlich der Mensch. Ist dieses Säugetier nicht Teil der Natur?

Ich habe in meinem Leben Afrika auch anders erlebt: Die Afrikaner sind kein industrielles Volk. Eine völlig andere Mentalität führt «moderne Technologie» in den Abgrund. Nach kurzer Zeit stehen die Fabriken still. Auch Milliarden an Entwicklungshilfe nützen nichts und verschwinden zudem oft in den falschen Taschen. Begreiflich, dass die Afrikaner dorthin migrieren wollen, wo diese Milliarden herkommen.