Nur wenige Monate nach seiner Abschiebung in den Libanon ist der Clan-Kriminelle Kahlil al-Zein wieder nach Berlin zurückgekehrt und bei Verwandten untergekommen. Dies berichtet die Zeitung B.Z. Berlin.

Trotz schwerster Straftaten und einer rechtskräftigen Wiedereinreisesperre beantragte al-Zein am 21. Oktober Asyl im Ankunftszentrum für Flüchtlinge in Berlin-Tegel, was die Behörden alarmierte. Nach einer Anhörung wurde er jedoch wieder auf freien Fuss gesetzt, während sein Asylantrag geprüft wird.

Ein Polizeibeamter sprach von einem «Frust bei den Kollegen» angesichts der offensichtlichen Schlupflöcher im System. «Solche Fälle sind schwer zu vermitteln», zitiert die B.Z. Berlin eine mit dem Fall betraute Person. Al-Zein war bereits 2023 in den Libanon abgeschoben worden, nachdem er mehrere Jahre in Haft verbracht hatte.

Eine Polizeisprecherin wies darauf hin, die derzeitige Rechtslage ermögliche es, dass selbst schwerkriminelle Ausländer trotz Wiedereinreisesperre wieder ins Land gelangen und Asyl beantragen könnten. Ein Sprecher der Berliner Polizeigewerkschaft nannte den Fall «eine Ohrfeige für die Polizisten», die jahrelang daran gearbeitet hätten, diese «personifizierte Gefahr» auszuweisen. Er forderte von der Politik mehr Engagement, um solche Lücken im europäischen Asylsystem zu schliessen.