Nun ermittelt die Europäische Staatsanwaltschaft gegen EU-Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen im Zusammenhang mit der Bestellung von Corona-Impfdosen. Wie das Magazin Politico unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft Lüttich berichtet, übernehmen die europäischen Ermittler die Untersuchung von den belgischen Behörden. Die EU-Chefin wird verdächtigt, den Milliardendeal in persönlichen Textnachrichten mit dem CEO des US-Pharmakonzerns Pfizer verabredet zu haben.

Konkret werden von der Leyen «Einmischung in öffentliche Funktionen, Zerstörung von SMS, Korruption und Interessenkonflikte» vorgeworfen, wie Rechtsdokumente belegen. Bisher wurde allerdings niemand angeklagt.

Ursprünglich hatte der belgische Lobbyist Frédéric Baldan Anzeige erstattet. Später schlossen sich die Regierungen Ungarns und Polens an. Warschau hat jedoch nach dem Wahlsieg des früheren EU-Ratspräsidenten Donald Tusk einen Rückzug angekündigt.

Bei der Affäre geht es um ein Milliardengeschäft zwischen der EU und dem Pharmakonzern Pfizer, das zunächst erfolgreich war, dann allerdings in die Kritik geriet, da Überbestände und verschwendete Dosen im Wert von mindestens vier Milliarden Euro davon übrigblieben.