Steven Chu, Nobelpreisträger und ehemaliger Energieminister unter US-Präsident Barack Obama, kritisiert im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die Grünen in Deutschland. «Von den Grünen kommen viele Falschinformationen», sagt Chu.

Die Haltung der Partei sei nicht mit «unserer zukünftigen Realität vereinbar». Nur anhand von grüner Energie könne die Energieversorgung nicht zufriedenstellend gewährleistet werden.

Die Gesellschaft müsse begreifen, dass die Schwerindustrie sowie die chemische und petrochemische Industrie «preisgünstigen Strom brauchen, und zwar rund um die Uhr». Man könne den Strom nicht einfach ab- und anschalten, wie man wolle. Die Industrie brauche extrem stabilen Strom.

Die Deutschen müssten sich entscheiden. «Wollen sie eine prosperierende Wirtschaft […] und gleichzeitig ihre Klimaziele erreichen, oder wollen sie nur ihre Klimaziele erreichen?», sagt der Nobelpreisträger. Wenn die nötige Energie nicht bereitgestellt werden könne, drohten Industrien abzuwandern.

Um Klimaschutz und stabilen Strom zu gewährleisten, erscheint Chu Atomkraft ideal. «Es geht nicht allein darum, was wir wollen. Es geht darum, was die beste Lösung ist.»