Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius führt seit Monaten die Beliebtheitsliste der Politiker an. Seit wenigen Tagen ist klar, wie er das macht. Es ist die Methode U-Boot: Wenn es unangenehm werden könnte, geht er auf Tauchstation.

Zu beobachten war das, als Kabinettskollegin Annalena Baerbock vergangene Woche mit Jet und Delegationsreise wegen kaputter Landeklappen im Nirgendwo strandete. Ihr Flugzeug gehört der Bundeswehr. Wie es sein kann, dass deutsche Spitzenpolitiker in maroden Pannenfliegern sitzen, hätte nicht nur Baerbock interessiert, sondern die Deutschen vielleicht auch. Pistorius aber war auf Tauchstation.

Richtig dröhnend fiel sein Schweigen aus, als das Kabinett sich jetzt darauf einigte, das Ziel, 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts als Verteidigungsausgaben zur Verfügung zu stellen, aus dem Haushaltsentwurf zu streichen. Hier hätte der Verteidigungsminister nicht nur von Dienst wegen, sondern auch im Sinne der Soldaten protestieren müssen. Aber Pistorius liess nichts von sich hören.

Es ist eine bewährte Politikerstrategie, stets nur dann «hier» zu rufen, wenn es etwas Positives zu verkünden gibt. Pistorius ist ein Meister darin.