In Polen werden Gesetzesvorschläge diskutiert, die hohe Bussen für Tech-Giganten wie Facebook, Instagram und Twitter vorsehen, wenn diese «ideologische Zensur» betreiben.

Betreiber sozialer Medien hätten es auf Konservative, das Christentum und traditionelle Werte abgesehen, hiess es aus dem Justizministerium. Entsprechende Beiträge würden immer häufiger gelöscht und deren Absender gesperrt.

Wer das tut, soll künftig mit einer Geldstrafe von 13,5 Millionen Dollar belegt werden können. Ausser, der zensurierte Inhalt ist auch nach polnischem Recht illegal. Ein Schiedsgericht soll in Streitfällen entscheiden.

Über die Redefreiheit könnten keine anonymen Moderatoren bei privaten Unternehmen entscheiden, so die Begründung des Ministeriums. Als Beispiel wurde die Sperrung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump auf verschiedenen Plattformen genannt.

Als Land, das 45 Jahre lang unter dem Kommunismus gestanden habe, wisse man um die Bedeutung von Meinungsfreiheit und die Gefahr von Zensur, hiess es weiter.

Bereits letzten Monat hatte Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki die Einführung von Gesetzen zum Schutz der Meinungsfreiheit angekündigt. Auf Facebook kritisierte er, dass das Internet von internationalen Konzernen beherrscht werde, die damit ihre globale Vorherrschaft ausbauen wollten. Dafür hätten sie «ihre eigenen Standards der politischen Korrektheit eingeführt».