Die Fakten vorweg: Zwischen dem 29. November und dem 3. Dezember feiert Zürich das Festival «Porny Days» – subventioniert unter anderem vom Migros-Kulturprozent und von den Steuerzahlern.

Politikwissenschaftlerin Regula Stämpfli beschreibt das frivole Treiben auf den Bühnen und in den Kinosälen in der aktuellen Weltwoche als «öffentliche Orgie unter dem Label Queer» – und bemerkt dazu: «Wer dies etwas seltsam findet, sei beruhigt: Die Marke für die Steuerzahler lautet Sexpositivity, Diversity und queer. Genau die gleichen Milieus, die momentan gegen Israel, entlang den IS-Fahnen, in unseren Städten demonstrieren. Was zeigt: Der Mensch ist in diesen Kulturkreisen schon längst kein denkendes, sondern nur noch ein kopulierendes Wesen.»

https://weltwoche.ch/story/pornofestival-am-schauspielhaus/

Kantonsrätin Susanne Brunner (SVP) legt Wert auf die Feststellung, dass «Kunst keine Grenzen kennt und das Prinzip der Kunstfreiheit hoch zu gewichten ist». Sie wolle niemandem vorschreiben, was man sich ansehen dürfe.

Gleichzeitig sagt sie aber: «Das ist keine Kunst, die ich mir antun möchte. Da stellt sich mir die Frage nach Geschmack und Geschmacklosigkeit.» Ausserdem spricht Brunner einen Punkt an, der allein beim Betrachten der (frei zugänglichen) Internetseite automatisch in den Vordergrund rückt: «Wie garantiert die Stadt, dass der Jugend- und Kinderschutz gewährleistet ist?»

Die Stadtzürcherin sieht in diesem Festival einen weiteren Schritt in der rot-grünen «Identifikationspolitik». Man fördere nur jenen Lebensstil, der in die eigene Ideologie passe. Gleichzeitig mache man dem mit Abstand populärsten Anlass, dem Züri-Fäscht, derart harte Auflagen, dass die Organisatoren den Bettel hinschmeissen. Damit widersetze man sich quasi dem Geschmack und dem Willen des Volkes: «Wenn sich zwei Millionen Menschen an einem Fest vergnügen, machen die Veranstalter einiges richtig.»

Dass es aber längst nicht mehr um Erfolg und Attraktivität allein geht, zeigt das Beispiel des Schauspielhauses. Brunner: «Dort setzten die Intendanten auf Wokeness, Identitätspolitik und Diversität – und vertrieben immer mehr Stammgäste.»

Dies stört auch die Zürcher FDP-Gemeinderätin Yasmine Bourgeois: «Das Schauspielhaus ist unser Stadttheater. Es kann nicht sein, dass dort nur noch woke Themen und Aufführungen für Minderheiten zum Zug kommen. Das Schauspielhaus müsste für alle da sein.»

In dieses Bild passt die Quintessenz der studierten Staatswissenschaftlerin Susanne Brunner: «Die Stadt duldet faktisch nur noch einen Lebensstil. Die Richtung in der Kulturförderung ist ein weiteres Indiz, dass die pluralistische Bevölkerung in Zürich nicht mehr gefragt ist.»