Das Bundesgesundheitsministerium von Karl Lauterbach (SPD) soll im Frühjahr 2022 das Robert-Koch-Institut (RKI) angewiesen haben, die Corona-Risikobewertung nicht zu senken – obwohl die Wissenschaftler dies tun wollten. Dies berichtet die Bild-Zeitung, nachdem sie bei Lauterbach persönlich nachgefragt hat, ob er das RKI angewiesen habe, die Risikobewertung beizubehalten.

Statt konkreter Antworten verwies der Ministeriumssprecher auf Lauterbachs Äusserungen vom vergangenen Freitag. Da erklärte der Gesundheitsminister: «Das RKI hat während der Pandemie Empfehlungen abgegeben. Die politische Verantwortung liegt aber beim Ministerium.»

Er betonte, die Massnahmen seien gerechtfertigt gewesen, da 2022 mehr als 50.000 Menschen in Deutschland an Corona gestorben seien. «Die Massnahmen waren damit mehr als begründet.»

Ob er das RKI anwies, die Risikobewertung entgegen wissenschaftlichen Erkenntnissen hochzuhalten, darauf und auf weitere Fragen wollte er nicht eingehen.