Russland intensiviert seine militärischen Aktivitäten in Libyen und etabliert die al-Chadim-Basis nahe Bengasi als neuen strategischen Knotenpunkt. Wie CNN berichtet, zeichneten Flugüberwachungsdaten seit Mitte Dezember einen Anstieg von Transportflügen russischer Maschinen vom syrischen Hmeimim-Flughafen nach Libyen auf. Nach dem Sturz des syrischen Dikators Baschar al-Assad in Syrien sucht Moskau nach alternativen Stützpunkten, um seine Präsenz im Mittelmeerraum zu sichern.

In Libyen unterstützt Moskau den einflussreichen General Chalifa Haftar. Russland liefert Waffen wie auch Söldner. Beobachter vermuten, dass die russische Marine künftig einen Hafen unter Haftars Kontrolle nutzen könnte, um die bisherige Basis im syrischen Tartus zu ersetzen. Der Zugang zur al-Chadim-Basis ermöglicht Russland zudem die Fortsetzung seiner militärischen Einsätze in Afrika – einschliesslich Mali und Niger, wo französischer Einfluss zurückgedrängt wurde.

Nato-Staaten – insbesondere Italien – beobachten die russischen Aktivitäten mit Sorge. Ein russischer Stützpunkt im zentralen Mittelmeer wäre deutlich näher an Europa als die bisherige Basis in Syrien.