Bis 2030 soll es in der österreichischen Bundesverwaltung vorbei sein mit Kunstgriffen wie «LeserInnen» oder «Mitarbeiter:innen». Das kündigte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) im Rahmen einer Grundsatzrede vor seiner Partei an.

Die Nennung beider Geschlechter in zwei Worten sei sinnvoll, aber die Gendersprache mit Sonderzeichen und anderen Mitteln sei «übertrieben symbolisch aufgeladen». An Universitäten dürfe es auch keine Nachteile mehr geben für Studenten, die nicht gendern.

Die Gleichstellung von Männern und Frauen bleibe ein wichtiges Thema, so Nehammer, dürfe aber nicht durch «fragwürdige Genderpraktiken» betrieben werden. Stattdessen brauche es mehr Schutz für Frauen in Österreich.

Ein Dorn im Auge ist dem Bundeskanzler auch der «Gender-Missbrauch», den er ebenfalls untersagen will. Dabei geht es unter anderem um biologische Männer, die im Sport in Frauenkategorien starten. Die Geschlechter müssten rechtlich klar konkretisiert werden.

Weitere Stichworte in der Rede waren Steuersenkungen und eine Aufrüstung der Polizei. Der Auftritt von Karl Nehammer war mit Spannung erwartet worden. Die ÖVP, die zusammen mit den Grünen regiert, befindet sich seit Monaten in einem Umfragetief. An der Spitze liegt die oppositionelle ÖVP.