Literaturkritikerin und Autorin Elke Heidenreich bezeichnet Gendern als «aufgeblasen und dumm». Die Kultschriftstellerin sagte, sie wolle sich nicht auf ihr Geschlecht reduzieren lassen, und verwies auf ihr Selbstverständnis als «Autor». Heidenreich erklärte, sie respektiere, wenn andere das Gendern nutzten, nehme sich jedoch das Recht heraus, es «scheusslich zu finden».

Ihre Kritik beschränkt sich nicht nur auf das Gendern selbst. Heidenreich wendet sich auch entschieden gegen Eingriffe in literarische Werke. So verurteilte sie etwa die Streichung des Begriffs «Oberindianer» aus Udo Lindenbergs Lied «Sonderzug nach Pankow» vor einer Aufführung im Humboldt-Forum. Für sie sei dies eine Form von «Herumpfuschen», die sie als nicht hinnehmbar empfinde. Heidenreich zog einen Vergleich zur Musik und meinte, niemand käme auf die Idee, Werke von Wagner zu ändern, berichtet die Katholische Nachrichten-Agentur.

Trotzdem zeigt sie Verständnis für abweichende Meinungen. Heidenreich betonte die Rolle der Literatur als Spiegel der Gesellschaft. «Literatur kann Trost spenden, Denkimpulse geben und Demut lehren», sagt sie. Und plädiert für die Bewahrung der Originalität literarischer Werke und eine differenzierte Auseinandersetzung mit kontroversen Themen.