Sowohl die Ukraine als auch Russland sind nach Meinung des früheren ukrainischen Präsidentenberaters Oleksij Arestowytsch Opfer westlicher Politik. Daher sollten beide Staaten gemeinsam den Westen verklagen, sagte er auf seinem Youtube-Kanal. «Man sollte zu Putin gehen und sagen: Wladimir Wladimirowitsch, lasst uns Frieden schliessen, aber lasst es uns auf besonders gerissene Weise tun und eine Sammelklage gegen den Westen einreichen.»

Zur Begründung führte er aus, dass der Westen «mit uns Verträge geschlossen (habe), um eine bestimmte Politik umzusetzen». «Sie versprachen Hilfe und hielten es nicht ein.»

Eindringlich forderte der frühere Berater von Wolodymyr Selenskyj ein neues kollektives Sicherheitssystem für Europa, «das den realen Interessen beider Seiten Rechnung» trage. Dazu gehöre es, die Osterweiterung der Nato zu stoppen, da Russland dies als echte Bedrohung seiner Sicherheit ansehe. «Wir können das nicht ignorieren, denn sie sind bereit, dafür zu töten und zu sterben, und der Westen ist es nicht.»

Arestowytsch, der im vergangenen Januar von seinem Amt zurücktrat, wiederholte damit eine Forderung, die Moskau zuletzt wenige Woche vor Beginn des Krieges aufgestellt hatte. Sie war aber von den USA und der Nato abgelehnt worden.

Der Westen habe versucht, sich «auf Strukturen zu verlassen, die 1945 entstanden und 1989 gestorben» seien. Das aber funktioniere nicht.