Der Bündner SP-Nationalrat findet, dass jede Meinung erlaubt ist. Ausser beim Thema Klimawandel. Dort geht es schliesslich nicht um Meinungen, sondern um Fakten. Gegenüber «Klimaskeptikern» darf man deshalb intolerant sein.

Pult sagt in einem Interview mit dem Nebelspalter wörtlich: «Wer den menschengemachten Klimawandel leugnet, hat nicht einfach ein anderes Weltbild. Diese Person leugnet die wissenschaftlichen Fakten. Darum muss man entsprechende Äusserungen dezidiert zurückweisen.»

Für den SP-Mann ist die Wissenschaft also statisch: Eine einmal gefasste Erkenntnis darf nie wieder revidiert werden, auch wenn sie widerlegt wird.

Daraufhin wird er mit dem Waldsterben in den 80er Jahren konfrontiert. Auch damals war die Rede von unumstösslichen Fakten und einer nahenden Katastrophe. Später bekamen die Zweifler recht: Der Wald steht immer noch. Könnte es mit dem Klimawandel ähnlich sein?

Für diese Frage ist Jon Pult leider die falsche Adresse. Seine Antwort: Er könne über das Waldsterben «nicht mitdiskutieren, da ich erst in den 1980er Jahren geboren wurde».

Das ist äusserst praktisch. Ein konkreter Fall, in dem die Mehrheit der Wissenschaftler und Medien nachweislich falsch lag und die damals verpönten Gegenstimmen recht erhielten, darf nicht als Beispiel dienen. Einfach weil der Bündner mit Jahrgang 1984 damals noch nicht geboren war. Und er sich natürlich auch nicht im Nachhinein darüber informieren kann.

Die Geschichte der gesamten Menschheit begann also erst nach dem Jahr 2000, als Pult allmählich mitreden konnte. Alles davor muss man vergessen. Es ist nicht relevant.