In der «Arena» vom 7. Februar 2025 diskutierte Sandro Brotz mit Vertretern von SVP, FDP, Mitte und Grünen über das Bundesratsticket der Mitte-Partei. Unter anderem stand die Frage im Raum, ob die beiden offiziellen Kandidaten, Markus Ritter (SG) und Martin Pfister (ZG), eine exzellente oder eine Pseudo-Auswahl seien. Das war der Moment, wo die Präsidentin der Grünen, Lisa Mazzone, zum grossen Kandidaten-Bashing ausholte.

Für Mazzone gelten offenbar nur zwei Kriterien: weiblich und jung.

So kritisierte sie, dass nur zwei Männer zur Auswahl stünden, obschon sie eigentlich wissen müsste, dass die Mitte-Frauen keine Kandidatur auf die Reihe bekommen hatten.

Und weiter: Sollte Markus Ritter gewählt werden, mäkelte Mazzone, sässen zwei St. Galler in der Regierung. Das passt ihr auch nicht.

Und dann gab sie noch zu verstehen, dass die beiden Bewerber zu alt seien und in etwa der gleichen Generation angehörten, für die das Internet eine neue Erfindung sei.

Spätestens hier glaubt man, sich verhört zu haben.

Das Internet wurde 1989 in der Genfer Forschungsanstalt Cern erfunden. Ein paar Jahre später war die Welt online. Martin Pfister hat Jahrgang 1961, Markus Ritter kam 1967 auf die Welt, sie sind also in jungen Jahren mit dem Internet aufgewachsen.

Wie kommt die Genferin dazu, die beiden Kandidaten trotzdem als Internet-Banausen darzustellen?

Mazzone betreibt Geschlechter- und Altersdiskriminierung, ohne rot zu werden.

Wo war denn ihr Aufschrei, als bei der bei der Wahl von Viola Amherd kein Mann auf dem Bundesratsticket war? Warum war das Alter der Oberwalliserin und auch jenes von SP-Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider bei deren Wahlen kein Thema für die Präsidentin der Grünen?

Nein, das war keine glaubwürdige Vorstellung, Frau Mazzone.

Und man fragt sich, welcher Teufel die «Arena»-Chefs geritten hat, eine Partei einzuladen mit einem Wähleranteil von unter 10 Prozent. Und einer Präsidentin, die nicht einmal mehr im Parlament vertreten ist, also den nächsten Mitte-Bundesrat gar nicht erst wählen wird.