«Extremwetterereignisse nahmen in den letzten Jahren enorm zu: Waldbrände, Dürren und Hitze, Fluten und Tornados. Kein Kontinent blieb verschont.»

So dramatisch und vor allem konkret wurden in der Wissenschaftssendung «Einstein» auf SRF die Folgen des Klimawandels beschrieben. Nebenbei wurde darin behauptet, Zweifel an der globalen Erderwärmung seien das Ergebnis eines verzerrten Bewusstseins. Die Weltwoche berichtete.

Das Newsportal Nebelspalter.ch hat SRF nach der Sendung mit den Aussagen zu den Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert und Belege dafür eingefordert. Denn bisher gebe es keine Nachweise für einen Zusammenhang mit Fluten und Tornados.

Vier Tage später ist SRF nun auf diese Intervention hin zurückgekrebst. In einem Schreiben an den Nebelspalter teilt der Sender mit: «Wir haben entschieden, in der ‹Einstein›-Sendung vom 24. August 2023 die Erwähnung ‹Fluten und Tornados› in den nächsten Tagen rauszuschneiden und durch ‹Starkniederschläge› zu ersetzen.»

SRF gibt danach zu, dass eine Zunahme von Tornados durch die Erderwärmung «bislang nicht genügend klar belegbar» sei. Allerdings wird in der neuen Version auch das Wort «Fluten» gestrichen.

In einer ersten Reaktion hatte sich SRF noch gegen eine Korrektur gesträubt. Damals hiess es: «Mit der Zunahme der globalen Erwärmung geht (…) eine Zunahme sowie eine Intensivierung von Extremereignissen einher.» Dabei stütze man sich auf Aussagen des IPCC-Reports von 2021 und Recherchegespräche mit einer ETH-Forscherin.

Zusätzlich Druck gemacht haben könnte eine noch hängige Eingabe bei der Ombudsstelle der SRG von Nebelspalter-Kolumnist Martin Schlumpf. Er ist der Ansicht, die SRF-Wissenschaftsredaktion hätte auch die Behauptung, es gebe mehr Waldbrände und Dürren, korrigieren müssen.