Sahra Wagenknecht sass aufrecht da. Wie immer. Eine Meisterin der Contenance. Markus Lanz wollte ihr wie üblich ans Zeug flicken, aber es gelang ihm nicht. Der ZDF-Mann hätte in seiner Sendung, in der er Rückschau hielt auf das Jahr 2023, ohnehin ganz andere Bundestags-Politiker ins Kreuzverhör nehmen müssen. Allein: Niemand aus der Chaos-Regierung war anwesend.

Das muss man auch erst mal bringen. Ein öffentlich-rechtlicher Sender ist nicht willens oder nicht in der Lage, bei einem Jahresrückblick diejenigen Protagonisten ins Studio zu holen, die für die politischen Zumutungen der vergangenen Monate verantwortlich sind. Zumal die nächsten Belastungen für die Bürger bereits anstehen.

Mindestens Bundesfinanzminister Christian Lindner, besser noch Bundeskanzler Olaf Scholz hätten zu dem haushaltspolitischen Trümmerfeld Stellung beziehen müssen. Auch Bundesaussenministerin Annalena Baerbock hätte nicht nur zu ihren rhetorischen und antidiplomatischen, sondern auch zu ihren finanziellen Eskapaden in die Mangel genommen werden müssen. Stattdessen durfte Olena Selenska, die First Lady der Ukraine, die übliche Propaganda per Schalte verbreiten.

Die Redaktion schob irgendwann einen Einspieler ein, in dem ein Sprecher die desaströse Ampel-Politik gewollt humoristisch kommentierte. So als handle es sich nur um eine Lappalie, über die man augenzwinkernd hinwegsehen solle.

Abschliessend scherzte der Moderator kumpelhaft mit Markus Söder herum, der allerdings nur zugeschaltet war. Danach gefragt, was er denn Olaf Scholz zu Weihnachten schenken würde, antwortete der bayerische Ministerpräsident: «einen Lachsack». Habeck bekäme ein Video mit «den hundert besten Reden von Hubert Aiwanger» und Lindner «den neuen Porsche-Katalog».

Keine Frage, als Comedian hat Söder ähnliche Qualitäten wie Scholz als Charismatiker. Nur Lanz brillierte mal wieder als staatstreuer PR-Sprecher. Kaum einer schützt die Regierung so zuverlässig. Finanziert weiterhin vom bundesdeutschen GEZ-Zahler.