Simonetta Sommaruga steht vor der schwierigsten Aufgabe ihrer politischen Karriere: Die Energieministerin muss dafür sorgen, dass die Bevölkerung und die Unternehmen trotz befürchteter Versorgungsengpässe gut durch den kommenden Winter kommen.
Doch statt sich voll auf diese Herkules-Aufgabe zu konzentrieren, lancierte die SP-Magistratin heute via Tages-Anzeiger ein anderes Thema: Ihr Bundesamt für Strassen erwägt, auf Autobahnen temporär Tempo 60 einzuführen.
Dafür sollen bis 2026 rund 1600 Kilometer mit neuen Signalanlagen ausgerüstet werden.
Zur Erinnerung: Auf den Schweizer Nationalstrassen herrscht Dauerstau. Wenn das Tempo auf 60 km/h reduziert wird, kommt das einer Aufforderung gleich, dass der Verkehr auf Haupt- und Nebenstrassen ausweicht.
Das kann wirklich niemand ernsthaft wollen.
Die Vorschläge von Sommaruga werden deshalb zu Recht von den Verbänden ACS und Astag kritisiert und als untauglich abgelehnt.
Doch wer Sommaruga kennt, weiss, dass sie an ihren Ideen festhalten wird. Die Interessen und Bedürfnisse der Automobilisten und Camionneure haben sie noch nie besonders gekümmert.
Umso ärgerlicher: Im Moment haben die Sozialdemokratin und ihre Leute tatsächlich Besseres zu tun.